Arthur Steiner Knihy






In dieser Sammlung von Arthur Steiner werden die Facetten der Liebesredekunst auf kreative Weise erkundet. Der Autor identifiziert verschiedene Orte des Liebens, wie Gärten und Cafés, und beschreibt eine Vielzahl von Gesten, die zwischen Liebenden und dem Leser vermittelt werden. Die Gedichte reflektieren nicht nur das Zusammensein, sondern auch die Selbstbefragung und innere Dialoge des lyrischen Ichs. Durch rund siebzig Texte wird deutlich, dass das Liebesgedicht als Ausdruck von Einsamkeit und Selbstreflexion dient, was dem Genre eine neue Dimension verleiht.
Den Tag ausweiten
Gedichte
Zehn Jahre nach den Bänden "Ausgelassen die Stille" und "Die Liebe läuft den Hang hinauf" veröffentlicht Arthur Steiner neue Gedichte. Der Titel – Den Tag ausweiten – ist Programm und Motto zugleich. In der Betrachtung hält die Zeit inne. Im Blick fallendes Laub oder ein Apfel, im Ohr Glockengeläut oder eine Stimme. Die Aufmerksamkeit für Unscheinbares eröffnet einen Resonanzraum, der Sinne und Verstand beglückt im zeitlosen Augenblick. Da offenbart sich Schönheit als schon immer Dagewesenes, Anmut und Demut geben sich die Hand, als schwinge stets eine stille Dankbarkeit zwischen den Versen mit.
In Arthur Steiners Erzählungen geht es um nichts weniger als um die Seele, deren Gleichgewicht am Gewissen hängt, an vergangenen Taten also, die zwar nicht rückgängig zu machen sind, die aufzuklären aber eines Tages zur unausweichlichen Pflicht werden. Drei Figuren schickt der Schriftsteller auf den Weg – und zeigt auf sublime Weise, wie Selbstbefragung und Nachforschungen in Wechselwirkung geraten.
Ich bin ein Ball. Das sage ich ohne Reim. Ich bin ein Ball, der alle Bälle liebt. Etwas musst du lieben, sagte die Mutter immer. Wenn du das begreifst, hast du das Leben begriffen. Das war mein Lebensanfang. Immer ging ich auf die Spielwiese. Nichts gefiel mir so gut wie das Spiel, und war gar ein Fußball da, war ich mehr als glücklich. Einmal standen wir auf der Spielwiese herum und hatten keinen Ball. Da kam einer zu uns, bestimmt doppelt so alt wie wir, und sagte, wir können auch spielen ohne Ball. Ich gehe ins Tor, und ihr versucht, mit Steinen mich zu bezwingen. Einer nach dem andern. Ich werde hechten und sie fangen. Und er hielt, was er versprach. Zu Hause sagte ich, ich bin ein Ball. Da mussten zuerst alle lachen. Die drei Brüder und die beiden Schwestern ziemlich laut. Aber bald sahen mich Vater und Mutter sprachlos an. Als ich eine Woche später als schwer bewaffneter Pfadfinder vor den Vater trat und hoffte, ihm damit Eindruck zu machen, sagte er, zieh diese ausgeliehene Kriegsausrüstung sofort aus. Bring uns lieber Brot nach Hause. Da wurde ich ganz traurig und hatte eine schlaflose Nacht. Zwei Tage später ging ich zum Tennisplatz und bot mich als Balljunge an. Ich war gerade willkommen, und bald hatten die Tennisspieler Freude an mir. Ich fing die Bälle oftmals im Flug; ich übergab sie, als wären sie wichtiger als Gold. So brachte ich ein wenig Brot nach Hause.
«Ausgelassen die Stille» vereint die subtilen, tiefgründigen Gedichte von Arthur Steiner mit den ausdrucksstarken Bildern Werner Meiers. Dabei treten die Malereien und Zeichnungen in Dialog mit den knappen, dichten Texten des Lyrikers. Der Autor dieser Gedichte, Arthur Steiner, lebt in einer engen Beziehung zur Natur. Aber er ist nicht Bauer, der die Erde pflügt, nicht Gärtner, der Pflanzen pflegt. Er ist in diesen Texten ein Schauender. Er sieht in die Landschaft hinein, und sie bekommt ein menschliches Gesicht. Sie ist schön in der Rose, sie ist frech und öffnet Mund und Auge, sie ist gut und trägt nicht nach, sie ruft und verspricht. Als ein in die Landschaft Schauender nimmt der Autor seine eigene Welt auf. Die Landschaft ist ihm kein Paradies, sondern hell und dunkel; Freude und Angst haben in ihr Platz. Er begegnet darin auch Mensch und Tier. Die Landschaft steht in einer engen Beziehung zur Stille. Diese führt uns, wenn wir sie wahrnehmen, nicht in eine Totenstille, sondern in eine Stille, die unsere Sinne anspricht. In Zeichnungen und Malereien setzt der Künstler Werner Meier einer Auswahl von Gedichten ein bildnerisches Gegenüber. Er gibt ihnen Gestalt in Farbe und Form. Eine nach unten und oben offene Fensterlandschaft in intensiven Grüntönen entsteht, Unruhe und Verzweiflung finden ein zerfranstes Sacktuch, der Morgen bringt dem Tag eine Tasche voll Sonnengelb.
Amerikanisch wie es nicht im Wörterbuch steht
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