Exploring the cultural significance of iconic figures like Oedipus, Judas, and Faust, this book traces their evolution from ancient times to the present. It examines how these characters have been interpreted across different cultures and eras, highlighting their impact on literature, philosophy, and religion. By comparing their narratives, the author delves into themes of morality, fate, and human nature, offering insights into how these enduring figures reflect societal values and challenges throughout history.
Friedrich Ohly Knihy






Das Hohelied des Alten Testaments ist eine Liebesdichtung, die von Gut und Böse, auch von Gott nichts weiß. Die christliche Theologie hat die Aneignung dieses Buches voll leidenschaftlichen Verlangens in einem über tausend Jahre währenden Prozeß vollzogen: in einem Kraftakt der radikalen Überwindung seines ursprünglich weltlichen Charakters. Das 12. Jahrhundert ist eine Zeit neuer Frömmigkeit von schöpferischer Frische. Die Unerschöpflichkeit der Gottesliebe wird dieser Zeit zum zentralen religiösen Thema. Diesem Thema hat sich auch der Autor des St. Trudperter Hohenliedes verschrieben, der frühesten rein volkssprachigen, vollständigen Auslegung des Hohenliedes aus dem Mittelalter. In der formkritischen Leseausgabe von Friedrich Ohly wird dieses sprachliche Meisterwerk in seinen Strukturen durchsichtig, zum ersten Mal ist es hier übersetzt und umfassend kommentiert.
In diesem Band wird über ein halbes Jahrhundert hin verstreut Verfasstes zu einer gesammelten Anschauung gebracht. Schon Ohly selbst hatte die enge Verflechtung zwischen Bedeutungsforschung und Literaturgeschichte hervorgehoben. Aber erst die hier vorgenommene Zusammenordnung mehrerer bisher eher isoliert wahrgenommener Beiträge zur Poetik literarischer Gattungen (Bibeldichtung, Legende, Geistliches Drama), zur Einwirkungen und Reflexen theologischer Vorstellungen in der Dichtung sowie zur Bindungskraft charakteristischer dinglicher Motivik und gedanklicher Thematik macht die Verwandtschaft, die Affinität und das Aufeinanderangewiesensein zwischen literaturgeschichtlichen Fragestellungen und Bedeutungsforschung im einzelnen nachvollziehbar. Mit einem Schriftenverzeichnis aller Publikationen Friedrich Ohlys.
The stark theological polarities of damnation and salvation have haunted representations of guilt in Western culture for thousands of years. Friedrich Ohly's classic study The Damned and the Elect, first published in English in 1992, offers a comparative cultural history of figures such as Oedipus, Judas and Faust, from antiquity, through the Middle Ages, into modern times. Looking at the works of writers such as Sophocles, Dante, Marlowe, Bunyan, Goethe, and Thomas Mann (and illustrating his ideas with reference to representation in the visual arts), Ohly's wide-ranging arguments weave deftly across different cultures and periods to illuminate one of the most salient themes in Western literature.