Der Oldensworter Lehrer Johannes Jasper würdigte in seiner 1924 erschienenen Biografie Kaspar (Caspar) Hoyer (um 1540 – 1594) als „Eiderstedts größten Staller“. In seiner rund 16jährigen Amtszeit ha-be dieser „durch mancherlei Neuordnungen und Maßnahmen zur Verbesserung und somit Gesundung der wirtschaftlichen, sozialen und rechtlichen Verhältnisse Eiderstedts nicht wenig beigetragen. […] Kaspar Hoyer hinterließ bei seinem Tode in Eiderstedt einen Besitz […] von so ausgedehntem Umfange, wie es hier zu keiner an-dern Zeit […] je in der Hand eines Einzelnen gekannt war.“ Erst nach Hoyers Tod (!) wurde – formal gegen seine Erben – ab 1598 ein Verfahren eingeleitet und es wurden u. a. „52 Fälle von Verehrun-gen“ (heute: Bestechlichkeit) ruchbar, doch die Prozessakten sind offenbar untergegangen und Jasper bezweifelte, ob an den Vorwür-fen gegen diesen , Spitzenbeamten’ , auch nur ein Körnchen an Wah-rem’ gewesen sei. Der Sohn des außerordentlich reichen Kaspar Hoyer heiratete mit , Anna Owens’ (Anna Ovena Hoyer) eine 15jäh-rige, die umgerechnet 3 Mio Mark in die Ehe einbrachte, war selber Staller – und dennoch bereits 1622 ruiniert; aufgrund einer Prozess-lawine, die aus Jaspers Sicht nichts mit dem posthum gegen seinen Vater eingeleiteten Verfahren zu tun hatte… – In dieser kommen-tierten Neuauflage wird eine gänzlich andere Sicht vertreten.
Johannes Jasper Knihy



In dieser Ausarbeitung werden gängige Annahmen der Behavioral Finance untersucht und im Rahmen einer Simulation auf das Anlageverhalten privater Anleger in Bezug auf deutsche Bundesschatzbriefe übertragen. Es wird analysiert, wie verschiedene soziale und intellektuelle Faktoren das Anlageverhalten und die Ertragsentwicklung der simulierten Investitionsprozesse beeinflussen. Eine zwanzigjährige Simulation wird durchgeführt, um die Diskrepanz zwischen den Anlagehistorien darzustellen. Der Bundesschatzbrief wurde gewählt, da er ausschließlich für private Anleger gedacht ist und außerbörslich gehandelt wird, wodurch externe Markteffekte ausgeschlossen sind. Zudem bietet er eine Wechseloption, die es Anlegern ermöglicht, nach einer Mindesthaltedauer von einem Jahr kostenlos in eine neue Ausgabe zu wechseln. Diese Option dient als zentrales Instrument zur Demonstration des unterschiedlichen Anlageverhaltens und der Kosten mangelnder Finanzbildung. Darüber hinaus wird untersucht, wie der Bund als Emittent von den unterschiedlichen Anlageverhalten profitieren kann und welche Verhaltensanreize für Marktteilnehmer entstehen. Abschließend wird ein Vergleich zur Zinsstrukturkurve der einjährigen deutschen Staatsanleihe gezogen, um zu analysieren, inwieweit der Schutz vor Zinsbewegungen bei Bundesschatzbriefen eingepreist ist und welche Handlungsmöglichkeiten sich für Anleger ergeben.