Heinz Reinhold Knihy






Der Verfasser, emeritierter Professor an der Freien Universität Berlin, schildert in diesem Buch, wie seine wissenschaftliche Laufbahn durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges jäh unterbrochen wird. Zwar gelingt es seinem akademischen Lehrer vermittels eines glücklichen Zufalls, ihn als „unabkömmlich“ für die Aufrechterhaltung von Forschung und Lehre im Englischen Seminar der Universität Leipzig freizustellen. Doch infolge von Personalabbau und Verkürzung der akademischen Ferien bleibt die Tätigkeit auf Unterricht und Verwaltung beschränkt. Und angesichts der Offensive gegen die Sowjetunion erfolgt 1941 schliesslich doch die Einberufung zum Militär. Obwohl sich der Verfasser bei der Infantrie-Ausbildung keineswegs als besonders geeignet für den Militärdienst erweist, wird er zur Offiziersausbildung in ein Lager im Sudetenland geschickt. Um diesen Werdegang zu entgehen, wendet er sich um Hilfe an seine Freunde. Und tatsächlich wird er bald darauf zu einer anderen Truppe versetzt: Zu seinem Schrecken kommt er aber aus dem Regen in die Taufe: Er landet bei einer Sondereinheit, die dafür bestimmt ist, Sabotageakte hinter den feindlichen Linien zu inszenieren. Nur eine plötzliche Erkrankung rettet ihn vor diesbezüglichen Einsätzen. Dann bricht die Front im Osten zusammen, ein angestrebter Fluchtversuch in Richtung Heimat nach Kriegsende scheitert, und der Verfasser gerät mit Anzahl seiner Kameraden in russische Gefangenschaft. Was er dort in Lagern auf der Krim, an der Wolga und im Donezbecken bis zu seiner Heimkehr im Jahr 1950 erlebt, entwirft anhand eines Einzelschicksals ein anschauliches Bild der Verhältnisse in Deutschland und der Sowjetunion in den Jahren 1939 bis 1950.
Der Verfasser schildert anschaulich, wie er nach fast fünfjähriger Gefangenschaft in der Sowjetunion in seiner Heimat in der DDR vergeblich versucht, an der Universität Leipzig, wo er vor seiner Einberufung als wissenschaftlicher Assistent tätig war, eine Anstellung zu bekommen. Stattdessen wird ihm befohlen, sich nach einer kurzen krankheitsbedingten Schonfrist als Arbeiter in einem Braunkohlebergwerk zur Verfügung zu stellen. In dieser Situation wendet er sich an seinen Doktorvater, der inzwischen nach Erlangen gewechselt ist, um ihm zu helfen, eine angemessene Stelle in Westdeutschland zu finden. Das „Wirtschaftswunder“ hat sich jedoch noch nicht entfaltet, und die finanziellen Mittel der Universitäten sind begrenzt. Schließlich ergibt sich eine Chance an der Universität München, doch der Lehrstuhlinhaber möchte die wissenschaftlichen Qualitäten des Kandidaten überprüfen und lädt ihn zu einem Gastvortrag ein. Da die DDR-Behörde sich weigert, die Erlaubnis zu erteilen, sieht sich der Bewerber gezwungen, die Grenze nach Westdeutschland illegal zu überschreiten. Die Kontaktaufnahme mit dem Leiter des Münchner Englischen Seminars verläuft positiv, und er nimmt das Angebot einer Hilfsassistentenstelle an, die mit 80 DM dotiert ist. Nach knapp zwei Jahren gelingt ihm die Habilitation, und 1955 erhält er einen Ruf als außerordentlicher Professor an die Universität Heidelberg, von wo er ein Jahr später an die Freie Universität Berl
In bewegter Zeit
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Der Verfasser, em. o. Professor an der Freien Universität Berlin, schildert in diesem Buch seine Erlebnisse als Gymnasiast in Leipzig und als Student in Leipzig und Kiel. Ferner berichtet er von seinen Erfahrungen als Assistent an verschiedenen Universitäten des In- und Auslandes. Seine Erfahrungen sind weitgehend geprägt durch die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen der Zeit: Durch die Inflation verliert der Vater sein nicht unbeträchtliches Vermögen - die Familie verarmt. Unter dem nazistischen Regime wird der Autor ohne Begründung aus der Studienstiftung ausgeschlossen. Durch entsprechende Maßnahmen wird er außerdem gezwungen, eine Stelle als Hauslehrer in England vorzeitig aufzugeben. Auch die Promotion findet unter ungünstigen Auspizien statt. Schließlich erhält der Verfasser eine Stelle im Ausland: Als wissenschaftlicher Assistent ist er an den schottischen Universitäten Aberdeen und Edinburgh tätig. Angesichts den zu erwartenden politischen Entwicklungen fördert die deutsche Regierung nach einigen Jahren die Rückkehr von im Ausland tätigen Landsleuten. Dem Autor wird zunächst eine Stelle als Lektor an der Universität Münster i. W. und später ein Habilitationsstipendium an der Universität Leipzig angeboten - da bricht der Krieg aus und zerstört alle weiteren Planungen.
Der Verfasser, emeritierter ordentlicher Professor der Anglistik der Freien Universität Berlin, schildert in seinem Buch auf anschauliche Weise eine Zeit hochinteressanter politischer Ereignisse aus der Perspektive eines Kindes. Ein Spätheimkehrer sucht seinen Weg Vom Hilfsassistenten in München zum Professor in Berlin 1950 - 1956 Hamburg 2005, 166 Seiten, ISBN 3-8300- 1744-8 In bewegter Zeit Meine Lehr- und Wanderjahre 1926- 1939 Hamburg 2003, 452 Seiten, ISBN 3-8300-1212- 8 Verlorene Jahre? Mein Leben im Krieg und in der Gefangenschaft 1939 - 1950 Hamburg 2002, 308 Seiten, ISBN 3- 8300-0709-4
Der englische Roman im 18. [achtzehnten] Jahrhundert
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