Dieter Lohmeier Knihy






Vor 250 Jahren, in den ersten Januartagen des Jahres 1761, brach eine international zusammengesetzte Gruppe von sechs jungen Männern von Kopenhagen aus an Bord eines dänischen Kriegsschiffes zu einer Expedition in den Jemen auf, die vom König von Dänemark finanziert wurde. Die Reise führte sie zunächst nach Ägypten und zum Sinai. Nach fast sieben Jahren kehrte Carsten Niebuhr im November 1767 als einziger Überlebender nach Kopenhagen zurück, nachdem er das Zweistromland, Anatolien und den europäischen Teil des Osmanischen Reiches durchquert hatte. In Meldorf, wo er nach der Auswertung der Reise als Landschreiber tätig war, sind sein Wohnhaus am Markt und eine Skulptur seines Kopfes zu sehen. Die Expedition, ein Projekt der Welt-Erkundung im Geiste der Aufklärung, hatte keine handels- oder machtpolitischen Absichten, sondern diente allein den Wissenschaften. In zwanzig Briefen, die Niebuhr während der Reise verfasste, wird sein gefährliches Abenteuer lebendig. Begleitende Texte erläutern die Zusammenhänge der Briefe, während Anmerkungen wichtige Details für das Verständnis bereitstellen. Das Buch basiert auf der umfassenden Erfassung und Auswertung der schriftlichen Überlieferung der Arabischen Reise und wird durch zeitgenössische Abbildungen ergänzt.
Heinrich Christian Boie
- 306 stránek
- 11 hodin čtení
Endlich wird eine Lücke geschlossen: Mit diesem Buch wird erstmals ein Schlaglicht auf den schleswig-holsteinischen Literaten Heinrich Christian Boie (1744-1806) geworfen, der Meldorf neben Emkendorf und Eutin zu einem kulturellen Kristallisationspunkt der Goethezeit im Norden machte. Als Mitbegründer des Göttinger Hainbundes und Herausgeber stand Boie mit den Geistesgrößen seiner Zeit in Verbindung – auch noch, als er in seiner Vaterstadt Meldorf als Landvogt wirkte. Der Verein für Dithmarscher Landeskunde e. V. hat namhafte Experten gewonnen, Boies Leben, Werk und Wirkung als „literarischer Landvogt“ anschaulich dazustellen. Den Leserinnen und Lesern eröffnet sich ein lebendiges geistes- wie landesgeschichtliches Panorama. Der vorliegende Sammelband ist schön illustriert und ansprechend ausgestattet. Ein anmutiges Geschenk für alle, die für Bücher und für Schleswig-Holstein schwärmen.
Die weltliterarische Provinz
Studien zur Kultur- und Literaturgeschichte Schleswig-Holsteins um 1800
Die Herzogtümer Schleswig und Holstein gehören zu den wichtigen Schauplätzen europäischer Kultur in der Goethezeit. Von hier aus gingen Expeditionen in die geheimnisvollen Welten Arabiens, hier wurde Shakespeare für die deutsche Literatur entdeckt und Homer in deutsche Verse übertragen, und hier trafen sich deutsche und dänische Dichter im Geist von Klassik und Romantik. Einer der vergessenen Bestseller-Autoren der Epoche war Johann Gottwerth Müller, genannt ”Müller von Itzehoe”; der Erfolg seiner Romane stand dem des ”Werther” nur wenig nach. Dieter Lohmeier, einer der besten Kenner der schleswig-holsteinischen Kultur- und Literaturgeschichte, erzählt in diesem Buch von einer glanzvollen Epoche – und von ihren Schattenseiten, zu denen die Schicksale schwarzer Sklaven in holsteinischen Herrenhäusern gehören. Das Nachwort von Heinrich Detering würdigt die wissenschaftlichen Arbeiten Lohmeiers, zu dessen 65. Geburtstag dieses Buch erscheint, als maßgeblichen Beitrag zu unserer Kenntnis einer ”weltliterarischen Provinz”.
Von 1544 bis ins 18.Jahrhundert hinein bestand der Staat der Herzöge von Schleswig-Holstein-Gottorf als eigene politische Einheit; aufgrund seiner Beziehungen zu Schweden, später Russland, und seiner Rivalität mit dem Königreich Dänemark erlangte er überregionale Bedeutung. Diese Glanzzeit der schleswig-holsteinischen Geschichte behandelt der Band in allgemeinverständlicher Form mit Kapiteln zur politischen Geschichte, zur Wirtschaft und zur Kultur.