Knihobot

Michael Kreile

    Osthandel und Ostpolitik
    Gewerkschaften und Arbeitsbeziehungen in Italien (1968 - 1982)
    Europa 1992
    Die Integration Europas
    • 1992

      Die Verwirklichung des europäischen Binnenmarktes fällt mit einer wachsenden Krise der Europäischen Gemeinschaft zusammen, deren Dauer und Folgen ungewiss sind. Die intensive Debatte über die Ratifizierung des in Maastricht vereinbarten Vertrages hat gezeigt, dass die seit über vier Jahrzehnten verfolgte Integrationsstrategie an ihre Grenzen stößt. Der bisher gültige „permissive Konsens“ bröckelt, und die Akzeptanz der Europapolitik nimmt ab. Die Versprechen höherer Wachstumsraten und technokratischer Steuerungsmodelle reichen nicht mehr aus, um eine Integrationspolitik zu legitimieren, die Bürgernähe nur verspricht, aber nicht erlebbar macht. Statt eines „Europas der Bürger“ zeigen sich Bürger zunehmend skeptisch gegenüber Europa. Die dänischen und französischen Referenden kündigen europapolitische Konflikte an, die eine Phase der Stagnation im europäischen Einigungsprozess einleiten oder ein Europa der „variablen Geometrie“ begründen könnten. Zudem leidet die Maastricht-Debatte in Deutschland unter der Schwäche der Regierungen und einem konjunkturellen Abwärtstrend. Die Komplexität des Themas und die „Unlesbarkeit“ des Vertrages tragen zur Verwirrung in der öffentlichen Diskussion bei. Ähnlich wie die Wahlen zum Europäischen Parlament eher nationale „Nebenwahlen“ sind, votierten die Bürger bei den Volksabstimmungen über Maastricht auch für oder gegen ihre Regierung.

      Die Integration Europas
    • 1991