Goerd Peschken Knihy






Das ehemalige Vorwerk von Gut Neuhardenberg wurde zwischen 1801 und 1803 von Karl Friedrich Schinkel unter dem Einfluss David Gillys erbaut. Teile des Frühwerks Schinkels sind bereits im 19. Jahrhundert verfallen, nach weiteren Kriegsschäden sind heute nur das ehemalige Verwalter- und Molkenhaus erhalten. Auf Wunsch des Bauherren von Prittwitz sollte das Molkenhaus den Salomonischen Tempel darstellen, da er hier einen neuen Templer-Orden gründen wollte.
Andreas Schlüter architectus
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Andreas Schlüter, ein Bildhauer aus Danzig, wurde am Hof des Polnischen Königs zu hoher Meisterschaft ausgebildet. 1694 wurde er nach Berlin berufen, als Kurfürst Friedrich III. repräsentativen Dekor benötigte, um seine Königskrone zu erlangen. 1698 ernannte man Schlüter zum Architekten des Schlosses, das um- und ausgebaut werden sollte. Obwohl er 1706 seine Stellung verlor, blieb er weithin berühmt. Von seinen bedeutenden Skulpturen sind das Reiterdenkmal des Großen Kurfürsten, die Häupter sterbender Krieger im Zeughaus und die Sarkophage der Königsfamilie erhalten. Seine Architektur wurde jedoch durch geschichtliches Unglück fast vollständig zerstört, bis auf einige Reste: der Obere Ovale Saal im Schloss Charlottenburg, die Hofflügel dort, die Kanzel der Marienkirche und der Altar der Nikolaikirche in Stralsund. Aus Schlüters letzten Lebensjahren als Architekt in Petersburg ist mehr erhalten geblieben als aus seinen 14 Jahren in Berlin. In diesem Buch sind sämtliche Architekturzeichnungen Schlüters zusammengestellt und kommentiert. Besonders erwähnt wird ein Modell eines Großen Rampenhauses für das Schloss, auf das Schlüter stolz war, mit Fotos von dem Architekturfotografen Andrew Alberts im Anhang.
Eine Auswahl meiner Aufsätze zu veröffentlichen - dazu haben Ulrich Conrads und Dieter Hoffmann-Axthelm mich ermutigt. So ein Unterfangen wird unvermeidlich zu einem Rückblick, einer Bilanz. Ich glaube, dass wir von unseren Jugenderlebnissen geprägt werden, und ein entscheidender Eindruck für mich war der Zusammenbruch des Deutschen Reiches. Dabei stürzte nicht nur das Naziregime, sondern auch der missbrauchte deutsche Nationalstaat, einschließlich vieler historischer Bauwerke. Wie konnte es dazu kommen? Der Mangel an geschichtlicher Reflexion in unserer Nachkriegsgesellschaft hat meine Baugeschichte beeinflusst. Jede Generation muss das, was sie von ihren Vätern erbt, neu erwerben, was für meine Generation besonders herausfordernd war. Diese Prägung mag erklären, warum meine Aufsätze selten ins Vergnügliche fallen, auch wenn einige mit einer Lust an der Provokation formuliert sind. Wenn alles contre coeur läuft, muss man irgendwie auf seine Kosten kommen. Die Lust am Erkennen ist eine stärkere Motivation, die ich oft mit Tilmann Heinisch geteilt habe, unter anderem in Seminaren, deren Ergebnisse in dieser Sammlung zu finden sind. Alle Artikel sind Berliner Themen gewidmet, wie die meisten meiner Arbeiten, obwohl ich kein Berliner bin.