• Seit 1989 rekrutiert die Bundeswehr Frauen für den Sa-nitätsdienst unter gleichen Voraussetzungen wie männliche Bewerber. Die Soldatinnen gehören mittlerweile zum militärischen Alltagsbild und sind allgemein anerkannt. Männliche und weibliche Soldaten fordern infolgedessen gleiche Pflichten und Gleichbehandlung im militärischen Alltag. • Mittlerweile klagen Frauen gegen die Verwendungsbeschränkungen bei der Bundeswehr, die im Gegensatz zu den anderen Armeen europäischer Staaten bestehen. • In der vorliegenden Untersuchung wurden je 60 hochqualifizierte Meinungsführerinnen und -führer aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Schulen und Medien zum Thema „Öffnung der Bundeswehr für Soldatinnen für alle Verwendungsbereiche und Statusgruppen“ befragt. Die Schwerpunkte der qualitativen Interviews, die mittels Leitfaden durchgeführt wurden, waren die Gleichberechtigung der Geschlechter allgemein und im Beruf, Sicherheitspolitik sowie Soldatinnen der Bundeswehr. • Die Autorinnen Dr. Ingrid Anker und Dr. Ingrid Welcker sind Sozialwissenschaftlerinnen und seit vielen Jahren im Sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr beschäftigt.
Ingrid Anker Knihy


In parlamentarischer und öffentlicher Diskussion wird das Ansteigen der Quote der Wehrdienstverweigerer gegen Ende der 70er Jahre besonders häufig mit dem Versagen des bundesdeutschen Bildungssystems und seiner Einrichtungen begründet: eine einseitige Indoktrination der Jugend herrsche in den Schulen vor und ihr mangle es an den elementaren Kenntnissen und Orientierungen, die eine Beurteilung der sicherheitspolitischen Anforderungen an den Bürger überhaupt erst gestatten! Ziel der Studie «Erziehung zur Wehrpflicht?» ist, diesen und ähnlichen öffentlich vorgetragenen Behauptungen mittels einer Inhaltsanalyse des Lehrstoffs der an bundesdeutschen Schulen zugelassenen Sozialkundebücher nachzugehen.