Andreas Ciesielski Knihy






Etwa 190 Stunden lang agierten und demonstrierten, berieten und beratschlagten Kapitalismuskritiker in und um Rostock anläßlich des G8-Gipfels in Heiligendamm, wie eine gerechte Welt, eine andere Welt auf den Weg gebracht werden kann. Nur knapp drei Stunden waren von Gewalt - von wem auch immer sie provoziert wurde - überschattet. Doch die Bilder des brennenden Autos und der Steine werfenden Autonomen gingen um die Welt. Dieses Buch, versehen mit fast 200 Fotos und Beiträgen von Gipfel-Gegnern, die sich aktiv in das Geschehen um Heiligen- damm einbrachten, dokumentiert den fantasievollen, facettenreichen Widerstand gegen die “Großen Acht”, die nicht einmal mehr im Namen der Völker sprechen können, die sie zu regieren vorgeben.
Der deutsche Radrennprofi Jens Voigt, geboren in Grevesmühlen und aufgewachsen in Dassow, sitzt seit mehr als zwei Jahrzehnten im Sattel. Er gewann als Amateur und als Berufsradfahrer bedeutende klassische Rennen und Rundfahrten, wurde mehrfacher Etappensieger bei der Tour de France, gewann unter anderem die Internationale Friedensfahrt und die Deutschland-Rundfahrt. 2007 wurde er erneut als “Radsportler des Jahres” ausgezeichnet. In diesem Buch geht der Autor den Kinder- und Jugendjahren des sympathischen Mecklenburgers nach, der seit mehreren Jahren mit seiner großen Familie in Berlin lebt. Wodurch ist er geworden, was er ist, und was ist die Grundlage seiner immerwährenden Bescheidenheit und seiner viel zitierten sozialen Kompetenz? Das sind nur zwei Fragen, die der Autor zu beantworten versucht. Vor allem der deutsche Radsport hat Vorbilder wieder bitter nötig. Wer dieses Buch gelesen hat, der weiß: Es gibt sie noch, diese Menschen, denen es sich nicht nur im Sport nachzueifern lohnt!
Im Februar 2006 wurde das ostdeutsche Sportidol Gustav-Adolf Schur 75 Jahre alt. Dieser Mann, nicht nur in seiner anhaltinischen Heimat als „Täve“ bezeichnet, ist das Vorbild mehrerer Generationen von Bürgerinnen und Bürgern aus Ostdeutschland, die mit ihm die Vision einer gerechten Gesellschaft verbinden. Täve Schur, Mitglied der beiden höchsten deutschen Parlamente vor und nach der politischen „Wende“ in Ostdeutschland, zeigt sich nicht nur als ein sportliches Vorbild. Mehrere Autoren - Freunde, frühere Mitstreiter und Gefährten - schreiben aus ihrer ganz idividuellen Sicht über den Radsportler, der 1955 als erster Deutscher die Internationale Friedensfahrt gewann und damit ein Jahr nach dem „Wunder von Bern“ das „Wunder von Warschau“ vollbrachte. Viele Bilder von frühester Kindheit bis in die heutige Zeit zeichnen den Weg des beliebtesten DDR-Sportlers ebenso nach wie die Dokumente im Anhang des Buches, die Schur als einen unbeugsamen Menschen zeigen, der stets standfest geblieben ist.
Am 11. Juli des Jahres 1956 stürzte auf der 6. Etappe der DDR-Radrundfahrt der Berliner Postsportler Erich Schulz so schwer, daß er noch am Unfallort auf der Strecke zwischen Halle und Eisleben verstarb. In diesem von Freunden und Mitstreitern des untadeligen Sportsmannes zusammengestellten Buch werden vor allem die menschlichen Qualitäten des willensstarken, immer freundlichen, stets kameradschaftlichen Erich Schulz hervorgehoben, die ihn zum Vorbild machten.
1954 schlugen die Fußballer der Bundesrepublik im Finale der Weltmeisterschaft Ungarn und wurden Weltmeister. Das wird gemeinhin als das “Wunder von Bern” bezeichnet. Zwei Jahre später wurde Gustav Adolf Schur, ein junger Radrennsportler aus der DDR, Sieger der internationalen Friedensfahrt Prag - Berlin - Warschau. Mit Täves Sieg, der nicht ohne das Zutun seiner fünf Mannschaftskameraden zustande gekommen wäre, mit Täves Erfolgen, die auch gleichermaßen die Erfolge der DDR-Bevölkerung waren, hat Täve für sein Land ein ebensolches Wunder vollbracht wie vor ihm die deutschen Fußballer in Bern für das ihre. Täves Sieg 1955 war der sportliche Aufbruch der DDR, die zu einer der führenden Sportnationen der Welt wurde und dies bis zu ihrem Ende auch blieb.