Die Welt ist entstanden, so viel ist sicher. Wie die Menschen verschiedener Zeiten und Kulturen sich den „Funken von außen“, den metaphysischen Anstoß oder die Laune der Natur vorstellten, versuchte der vorige Band „Schöpfungsmythologie in den Religionen“ aufzuzeigen. Aber wird die Welt, wird die Menschheit auch zugrunde gehen? Viele hoffen auf eine Bewahrung der „guten Schöpfung“, sie vertrauen optimistisch auf lange Distanz, auf Millionen von Jahren des Glücks. Manche setzen ihre Hoffnung auf Erneuerung des Menschengeschlechts von Weltzeitalter zu Weltzeitalter, wie auf die persönliche Reinkarnation nach dem natürlichen Tod eines jeden. Bei anderen herrscht Furcht vor dem endgültigen Aus, sei es durch Naturkatastrophen – vielleicht Erkalten von Sonne und Erde – oder selbstverschuldetes Unglück wie Umweltverschmutzung oder nuklearer Holocaust. Es gibt jedoch auch Gruppen mit Erwartung, gar mit Hoffnung auf das Ende. Sie ersehnen eine Katharsis der Menschheit, eine apokalyptische Vernichtung des Bösen. Mehr noch, sie treiben sich und uns zur Endzeit, in der die endgültige Vertilgung der Feinde, der Gottlosen und Minderwertigen stattfindet. Diese „Gläubigen“ äußern Freude über den Fall ihrer Gegner und erhoffen eigene Belohnung, im himmlischen Paradies, im Reinen Land oder in astralen Sphären. Manche auch hier auf Erden, im Neuen Jerusalem, im neu erschaffenen Garten Eden oder im „Paradies der Werktätigen“. In diesem Buch wird versucht, einige dieser Modelle darzustellen und ihre Herkunft und Absicht aufzuklären. Im Vordergrund stehen die Religionen der Naturvölker, das christliche Abendland mit seiner kulturellen Abstammung aus Antike und Vorderem Orient, weiter der Hinduismus und die ostasiatischen Religionen sowie die neuzeitige Esoterik.
Bernd Michael Linke Knihy




Rituale sind so alt wie die Menschheit und finden sich in allen Kulturen in vielfältigen Formen und zu unterschiedlichen Zwecken. Diese Praxis wirft Fragen auf: Was ist der Sinn von Ritualen? Können wir auf sie verzichten? In diesem Buch werden Rituale aus unserer eigenen Kultur sowie aus China und von Naturvölkern in Afrika und Südamerika betrachtet. Einige Beiträge beleuchten die theoretischen Aspekte, während andere persönliche Erfahrungen schildern. Rituale begleiten uns in verschiedenen Lebenslagen, gestalten unser Zusammensein, geben Sicherheit und helfen, Krisen zu bewältigen. Der alttestamentliche „Prediger“ erkannte, dass es Zeiten für Klage und Tanz gibt. Ein besonderer Fokus liegt auf Trauerritualen, da der Bedarf in der modernen Welt groß ist. Wie haben Menschen früher den Übergang des Todes bewältigt, und wie können wir heute mit Ritualen umgehen? Oft haben wir den Tod verdrängt und den Schmerz des Verlustes allein getragen. Dabei hat der Tod zwei Bedeutungen: eine für den Verstorbenen und eine für die Hinterbliebenen. Diese Perspektive ist in der modernen Gesellschaft oft vergessen worden, was zu Trostlosigkeit führt. Hilfreiche Rituale können Angehörigen helfen, die Trennung zu erleichtern und ein erfülltes Leben mit ehrbarem Gedenken an die Verstorbenen zu ermöglichen.