Die Krokodile
Ein Münchner Dichterkreis
Ein Münchner Dichterkreis
Die Biographie der Abtei Münsterschwarzach geht weiter. In Band 4.2 untersuchte der Historiker Johannes Mahr, der selbst einige Jahre Mönch der Abtei Münsterschwarzach war, mit Hilfe zahlreicher Dokumente, Briefe und Notizen die Geschehnisse von 1943 bis 1945.
Die Abtei Münsterschwarzach, gegründet in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts, wurde 1803 säkularisiert. Bei der Wiederbesiedlung im Juli 1913 durch die Missionsbenediktiner von St. Ottilien, die 1901 in St. Ludwig gegründet wurden, existierte nur noch ein „Ökonomiegut“. Am 1. April 1914 wurde der Ort zur Abtei erhoben, die nach dem Ersten Weltkrieg schnell wuchs. Bereits 25 Jahre nach der Neugründung fand die Weihe der großen Abteikirche statt. Der Erfolg war auf die starke Missionsausrichtung zurückzuführen, die Gebet und Arbeit der Gemeinschaft in einen weiten Horizont stellte. Die Abtei spiegelt, dokumentiert durch eine dichte Überlieferung, den politischen, sozialen, geistigen und religiösen Wandel des 20. Jahrhunderts wider. Band 4.1 thematisiert den Versuch des NS-Staates, Klöster zu vernichten. Der Konvent in Münsterschwarzach war nach den Bauanstrengungen der 30er Jahre erschöpft. Der von Abt Burkhard nach der Kirchweihe am 11. September 1938 angekündigte „innere Aufbau“ konnte nicht realisiert werden. Am 9. Mai 1941 wurde die Abtei als letztes Kloster der Kongregation von St. Ottilien wegen „staatsfeindlicher Gesinnung“ aufgehoben, jedoch blieb der Konvent zusammen. Trotz großer Schwierigkeiten begann eine Neuorientierung des monastischen und liturgischen Lebens, die die „klösterlichen Formen“ verteidigte und für die Zukunft offen hielt.
Der Band 3 der umfassenden Biografie der Abtei Münsterschwarzach beschreibt den Bau der Abteikirche. Anhand zahlreicher Dokumente, Briefe, Notizen, Gespräche usw. rekonstruiert Johannes Mahr die Geschehnisse dieser spannenden Zeit, die einerseits von Aufbruch und Neubeginn, andererseits von Krieg und Aufhebung der Abtei geprägt waren. Trotz detailliert wissenschaftlicher Dokumentation ist die Abteibiografie ein leicht verständliches und spannend zu lesendes Werk. Dabei kommen in vielen O-Tönen auch Mönche selbst zu Wort und verleihen dem Buch einen erzählerischen Charakter.
Die Afrikareise von Abt Norbert, geplant seit 1902, wurde notwendig, um eine Spaltung der Gemeinschaft zu verhindern und dem schlechten Ruf der Mission entgegenzuwirken. Der Band beleuchtet die Haltung der Ottilianer Missionare ab 1905 und deren Unterstützung für die Aufständischen sowie Konzepte zur Verbesserung der Situation der Afrikaner, insbesondere der Frauen.
Nach dem Rückzug von P. Andreas Amrhein sollte die Beuroner Kongregation 1896 die Situation in St. Ottilien ordnen. Abt Ildefons Schober stellte fest, dass die Missions-Gesellschaft unfertig war. In den folgenden Jahren wurden neue Missionsstationen gegründet und der Bau von Kirchen vorangetrieben. 1902 erhielt die Gemeinschaft eine innere Struktur, und St. Ottilien wurde zur Abtei.
Das Buch erzählt die Geschichte einer Gruppe junger Menschen, die 1887 nach Afrika aufbrach, um eine Mission zu gründen. Trotz fehlender Vorbereitung erlebten sie Herausforderungen, darunter die Zerstörung ihres Klosters und den Verlust von Mitgliedern. Letztlich fanden sie zu innerer Sicherheit und überwanden Sprachbarrieren, um sich mit der afrikanischen Bevölkerung zu verbinden.
Der Große Kunstführer präsentiert die bedeutenden Altarbilder namhafter Künstler, die in der Abteikirche Münsterschwarzach entstanden sind, darunter Werke von Giovanni Battista Tiepolo und Johann Zick. Er zeigt die heute in verschiedenen Kirchen und Museen erhaltenen Kunstwerke und bietet eine einzigartige Übersicht über die Altargemälde.