Wahre Freundschaft nur allein, soll bei uns unsterblich seyn.
Es sind kleine Bücher mit großer Wirkung; Schätze voller Poesie und filigraner Zeichnungen: Stammbücher und Poesiealben aus vergangenen Zeiten. Eine persönliche Widmung, Lebensweisheiten, Sinnsprüche oder gute Wünsche wurden verbunden mit einer detailreichen Zeichnung oder einem kostbaren Oblatenbildchen. So entstanden Bücher der Erinnerung an die Liebsten, Freunde, Eltern, Lehrer und Bekannte.
Das Buch von Marlies Ebert und Uwe Hecker, nun als veränderter Nachdruck im Bonner Verlag Monumente Publikationen erhältlich, ist ein Gewinn für Liebhaber der Berliner Stadtgeschichte. Das Nicolaihaus, in dem der Verleger und Vertreter der Berliner Aufklärung Friedrich Nicolai lebte und arbeitete, zählt zu den geschichtsträchtigsten Häusern der Stadt. Dieter Beuermann beschreibt im Vorwort treffend, dass nicht das Äußere, sondern die Atmosphäre im Inneren des Hauses beeindruckt. Beim Betreten durch das große Eingangstor spürt man die einladende Atmosphäre, die besonders im reizvollen Innenhof zur Geltung kommt. Nicolai erwarb das Haus 1787 und ließ es für seine Familie und seine verlegerische Tätigkeit umbauen. Er wohnte dort bis zu seinem Tod 1811, was die bedeutendste Zeit in der Geschichte des Hauses darstellt. Auch nach Nicolais Tod prägten verschiedene Eigentümer und Bewohner, wie Johann Ernst Gotzkowsky und Elisa von der Recke, wichtige Abschnitte der Berliner Geschichte. Das Buch beschreibt die Nicolaische Buchhandlung und die Zeit des Lessing Museums im Nicolaihaus und bietet persönliche Erinnerungen, die ein lebendiges Bild des Wohnens im Haus vermitteln. Mit diesem Nachdruck liegt eine gründliche Aufarbeitung zur Geschichte eines der ältesten Gebäude Berlins erneut vor, ermöglicht durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.