Alfred Messerli Knihy






Enth. u.a. auch einen Beitrg. mit Bild v. Verena Conzett (1861-1947).
Die Intermedialität des Flugblatts in der Frühen Neuzeit
- 273 stránek
- 10 hodin čtení
Das Flugblatt stellt ein Medium der Vormoderne dar, das wie kaum ein anderes vielfältige Bezüge zu anderen Medien aufweist: Es verbindet Wort, Bild und oft auch Musik zu einem komplexen, geradezu paradigmatischen intermedialen Ensemble. Stimme, Druck, gelegentlich auch Handschrift und Handzeichnung sind die medialen Kommunikationstechniken, die beim Flugblatt in unterschiedlichen Kombinationen eingesetzt wurden. Zugleich trat das Flugblatt in vielfältiger Weise zu anderen medialen Kommunikationsträgern in Zusammenhang. Zu den Konkurrenzmedien Flugschrift und Zeitung bestand ein Verhältnis wechselseitiger funktionaler Ergänzung. Auch zum Buch stand das Flugblatt in engen Beziehungen. Zur Bühne ergaben sich intermediale Kontakte etwa durch Zitate des Fastnachtspiels oder der Commedia dell’Arte, durch eine graphische Aufbereitung der Illustrationen als Bühnenbild oder durch theatrale Verkaufspraktiken. Und schließlich gibt es zahlreiche intermediale Verbindungen zwischen Flugblatt und Bildender Kunst. Die Beiträge des vorliegenden Bandes übertragen Fragestellungen und Methoden der Intermedialitätsforschung auf dieses faszinierende Medium.
Schreibsucht
Autobiographische Schriften des Pietisten Ulrich Bräker (1735–1798)
English summary: Interdisciplinary studies on the autobiographical texts of Ulrich Braker. German description: Ulrich Braker (1735-1798) ist in der deutschen Literatur- und Geistesgeschichte eine singulare Person. Bekannt wurde und ist er vor allem durch seine 1788/89 erschienene Autobiografie Lebensgeschichte und naturliche Abentheuer des Armen Mannes im Tockenburg. Braker, von der Schreibsucht beherrscht, war aber auch ein groaer Tagebuchschreiber. Die zehn Beitrage dieses Bandes, in der Hauptsache von Literaturwissenschaftlern verfasst, nehmen vor allem diese Seite seines Lebens in den Blick. Groae Aufmerksamkeit erhalt dabei Brakers Wandel von einem pietistischen Laienschriftsteller, dessen Anfange sich seiner Lekture radikalpietistischer Autoren verdanken, hin zu einem eigenstandigen Schriftsteller. Weitere Themen sind sein Raumkonzept, seine Reiseberichte und seine Zeit als Soldat in der preuaischen Armee
Lesen und Schreiben 1700 bis 1900
Untersuchung zur Durchsetzung der Literalität in der Schweiz
Die vorliegende Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, die Frage zu beantworten, welche Prozesse und Triebkräfte dazu geführt haben, daß aus der Schweiz des Jahres 1700, in der Lesende und Schreibende zu einer Minderheit (5 bis 25 Prozent der Bevölkerung) gehörten, im Laufe von 200 Jahren eine vollständig alphabetisierte Nation wurde. Die Untersuchung gliedert sich in drei Teile: im ersten Teil werden die Durchsetzung der literalen Norm (alle erwachsenen Personen müssen lesen und schreiben können), im zweiten Teil die realen Lesepraktiken wie lautes und stummes Lesen, Vorlesen und Lesen für sich selber und im dritten Teil die vielfältigen Schreibpraktiken, die vom Chronik-, Journal- und Tagebuchschreiben bis zum Briefeschreiben und zur Buchhaltung reichen, untersucht. Durch diese Dreigliederung konnte genauer unterschieden werden zwischen Erwartungen, Projektionen, propagandistischen Behauptungen und ideologischen Überformungen in Bezug auf die schriftliche Kommunikation und die Schriftmedien einerseits und den realen Lesepraktiken und Schreibpraktiken andererseits, was darüber hinaus in die Lage versetzt, ihre gegenseitige Abhängigkeit und Beeinflussung bestimmen zu können.
Werkleute sind wir
100 Exerzitien für Freimaurer
Freimaurer sind Mitglieder einer Loge und Teil einer weltumfassenden Bruderkette, die sich für Menschlichkeit, Brüderlichkeit, Toleranz, Friedensliebe und soziale Gerechtigkeit einsetzt. Die Freimaurerei fungiert als Ort der Geselligkeit und Reflexion, mit dem Ziel, eine Menschheit zu fördern, die in Frieden und gegenseitiger Achtung lebt. Sie stellt den Menschen in den Mittelpunkt und setzt sich für Grundrechte und die Würde aller ein. Im Zentrum steht eine Lehre über moralisches Verhalten, die den Weg zu einer eigenen Lebensphilosophie weist. Freimaurer sind angehalten, kritisch über das menschliche Dasein nachzudenken. Bei den regelmäßig stattfindenden Konferenzen werden sogenannte Baurisse, Zeichnungen zu freimaurerischen Themen, präsentiert und diskutiert. Die Themenwahl liegt beim Vortragenden, wobei oft ein maurerischer Bezug besteht. Diese Baurisse und die dazugehörigen Diskussionen bieten Orientierung und dienen als Lebenskompass. Die vorliegende Sammlung umfasst 100 solcher Exerzitien, eine Auswahl von Zeichnungen, die zwischen 2003 und 2014 von Bruder Alfred Messerli verfasst und präsentiert wurden. Sie spiegeln die langjährige Erfahrung des Autors als Mensch, Freimaurer, Autor, Politiker und Familienvater wider.
Der Stempel des Geheimnisvollen
- 126 stránek
- 5 hodin čtení
Das Buch zeigt die Geschichte und das Innere des Logengebäudes auf dem Lindenhof in Zürich, das vor 160 Jahren von der Freimaurerloge „Modestia cum Libertate“ eingeweiht wurde. Der Zürcher Architekt Gustav Albert Wegmann, bekannt für bemerkenswerte Bauten wie das Kantonsspital und die Kantonsschule, entwarf das Logengebäude im neogotischen Stil. Als Mitglied der Freimaurerloge wurde er 1852 mit der Planung beauftragt und legte sein Projekt schnell vor, wobei er betonte, dass das Gebäude „den Stempel des Geheimnisvollen“ tragen müsse. Das Projekt durchlief zügig das staatliche Bewilligungsverfahren, und die feierliche Eröffnung fand am 25. April 1854 statt. Wegmann gestaltete nicht nur die Architektur, sondern auch das Innere im gotischen Stil, einschließlich Kerzenstöcken und dem Altar des Meisters vom Stuhl. Heute gilt das Gebäude als schutzwürdig, sowohl außen als auch innen. Der Autor Alfred Messerli beschreibt die Geschichte des Lindenhofes von der Urzeit bis heute und beleuchtet weitgehend unbekannte Details im Inneren, die Einblicke in die freimaurerische Symbolik und Ritualistik geben. Abgerundet wird das Buch mit einer kurzen geschichtlichen Darstellung der acht Freimaurerlogen auf dem Lindenhof. Der Fotograf Juraj Lipscher hat die vielen Details eindrucksvoll festgehalten, sodass ein interessanter Bildband entstanden ist, der auch Eingeweihte überrascht.
Scripta volant, verba manent
- 536 stránek
- 19 hodin čtení
Lesen und Schreiben sind Kulturtechniken, die sich im Laufe der Geschichte unterschiedlich entwickelt haben. Dies zeigt sich an handschriftlichen Zeitungen im 18. Jahrhundert in Venedig, dem Diskurs über manuskriptgestützte Kommunikation und der Entwicklung von Titelblättern gedruckter Bücher vor und nach 1500. Der vorliegende Band vereint 25 Beiträge, die Schriftkulturen in Europa zwischen 1500 und 1900 untersuchen, wobei Schriftkultur, Kommunikationssysteme, Mündlichkeit und populäre Lesestoffe im Fokus stehen. Die Themen reichen vom Verhältnis von Schrift- und Volkskultur, etwa bei gereimten Ritterepen in Italien, bis hin zu mündlichen Zauberformeln in populären Drucken und Erzählstoffen wie Maister Grillo oder dem deutschen Eulenspiegel. Das Spannungsverhältnis von Mündlichkeit und Schriftkultur wird anhand von Lesestoffen für den 'Gemeinen Mann' in Dänemark, der Vorlesekultur in Ungarn sowie Tagesschrifttum in England und Vorlesepraktiken in der Schweiz behandelt. Zudem werden die Beziehungen zwischen Handschrift und Buchdruck, Gedächtnis sowie Schreibtafeln in Spanien und deren Bedeutung thematisiert. Ein Aufsatz beleuchtet die bäuerliche Rezeption von Torquato Tassos Gerusalemme liberata. Weitere Beiträge untersuchen den Zusammenhang von Schriftkultur und Selbstkonstruktion, wobei die Frage aufgeworfen wird, ob das gesprochene Wort nicht von größerer Dauer ist als die Schrift.
Es werde Licht
- 88 stránek
- 4 hodiny čtení
Die Freimaurerei ist ein Bruderbund. Über alle weltanschaulichen, politischen, nationalen und sozialen Grenzen hinweg sollen Menschen miteinander verbunden werden, die sich von Herkunft und Interessenlage sonst nicht begegnen würden. Die Freimaurerei ist weder eine politische Bewegung noch eine Religionsgemeinschaft, noch ein Religionsersatz. Sie verpflichtet den einzelnen Bruder, an sich selbst zu arbeiten. Sie ist überzeugt, dass wir nur zu einer besseren Welt kommen, wenn sich der einzelne Mensch ändert. So gesehen ist die Freimaurerei eine moderene Idee, aktuell und auch optimistisch in die Zukunft blickend.