Knihobot

Adolf Dresen

    31. březen 1935 – 11. červenec 2001
    Siegfrieds Vergessen
    Wieviel Freiheit braucht die Kunst?
    Adolf Dresen
    Der Einzelne und das Ganze
    • Der Einzelne und das Ganze

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      Endlich erscheint jene Schrift im Druck, mit der Adolf Dresen, der eminente Regisseur, 1976 nach langem Anlauf Karl Marx’ Kapitalismus-Theorie einer grundlegenden Analyse unterzog; mit Anklang an einen Marx-Titel nannte er sie „Zur Kritik der Marxschen Ökonomie“. Das letzte Kapitel des theoretisch hochstehenden Exkurses setzte sich mit der gesellschaftlichen Realität der Länder auseinander, deren Wirtschaft sich auf die Marxsche Ökonomie-Theorie berief; vor allem dieses Schlusskapitel alarmierte das Ministerium für Staatssicherheit, dessen verdeckte Ermittler auch in die Berliner Theater eingeschleust worden waren. Dresens Text war vor der Biermann-Ausbürgerung fertig geworden, die den Hoffnungen auf eine Reform des sowjetisch geprägten Monopolsozialismus für Jahre ein Ende setzte; 1977 erst nach Wien, später nach Westdeutschland übersiedelnd, hat der Autor das brisante Skript nicht weiter bearbeitet. Herausgegeben und kommentiert von Friedrich Dieckmann, einem seiner damaligen Gesprächspartner, erscheint der Text zusammen mit weiteren Materialien, darunter einer Kritik Dresens an der fast gleichzeitigen Systemanalyse Rudolf Bahros. In einer Zeit, da die Verwüstungen des global entgrenzten Finanzimperialismus Marx’ Theorien eine neue Aufmerksamkeit zuführen, gewinnt Dresens Untersuchung besondere Bedeutung.

      Der Einzelne und das Ganze
    • Dass Adolf Dresen auch literarische Werke verfasst hat, ist nur wenig bekannt. Die Auswahl schöpft aus rund 420 hinterlassenen Gedichten, 65 Prosatexten, autobiografischen Texten in den Tagebüchern sowie Traumaufzeichnungen. Der Großteil der Prosatexte blieb fragmentarisch. Gleiches gilt für Hörspiele und Filmszenarien. Die Prosatexte stammen, soweit datierbar, aus den Jahren 1960 bis 1964. Seine Greifswald-Erinnerungen schrieb Dresen 1969 nieder, 1967 und noch einmal 1974 arbeitete er intensiv an der letztlich abgebrochenen Geschichte des Eisenhüttenkombinats Ost. Der Großteil der Gedichte, manche in verschiedenen Bearbeitungsstufen, ist datiert. Dresen setzte sich darin rückhaltlos kritisch mit den politischen und ideologischen Verhältnissen in der DDR auseinander.

      Adolf Dresen
    • Der Theater- und Opernregisseur Adolf Dresen hat in jeder Phase seines Schaffens die Gemüter erhitzt, ob in den Sechzigern mit dem „Faust“ am Deutschen Theater in Ost-Berlin, ob in den Neunzigern mit dem „Ring“ an der Wiener Staatsoper. Parallel zu den Regiearbeiten entstanden in erstaunlicher Fülle und Vielfalt Texte, von denen viele bis jetzt nicht veröffentlicht wurden. Neben grundsätzlichen Essays zu philosophischen, kulturpolitischen und theaterästhetischen Fragestellungen sind eigenwillige Interpretationen von Theaterstücken und Opern sowie weiterführende Überlegungen zu beiden Kunstformen zu lesen. Die politisch-künstlerische Konfrontation, in die Dresen sowohl in der DDR wie auch im Westen geriet, werden durch Briefe und Statements dokumentiert.

      Wieviel Freiheit braucht die Kunst?