Martin Assig (geb. 1959) ist einer der profiliertesten deutschen Künstler der Gegenwart. Seit 2009 arbeitet der Absolvent der Hochschule der Künste Berlin, der mit zahlreichen Stipendien gefördert und mit wichtigen Kunstpreisen ausgezeichnet wurde, an der Serie St. Paul, die inzwischen auf über 800 Blatt angewachsen ist: Werke von großer farblicher Intensität und Strahlkraft – dank der verwendeten alten Technik der Enkaustik –, in denen sich neben verschiedenen Materialien auch Wörter und Bilder begegnen und so eine produktive Dissonanz zwischen Piktogramm und Botschaft schaffen, oftmals auch die religiöse Verwurzelung des Künstlers spiegelnd. Und nun Die Großen! In einer Ausstellung im niederbayerischen Waldkraiburg präsentiert Assig 78 Arbeiten, deren geradezu monumentales Format nicht weniger leicht daherkommt als die ikonenhaften Zeichnungen. Schirmer/Mosel begleitet die Ausstellung, die vom 17. November 2017 bis zum 7. Januar 2018 gezeigt wird, mit einem Katalog, den ein Vorwort des Kunsthistorikers und Musikredakteurs Reinhard Ermen einleitet.
Martin Assig Knihy






Martin Assig (geb. 1959) gehört heute unzweifelhaft zu den profiliertesten deutschen Künstlern der Gegenwart. Neben seinen Gemälden, für die er die altägyptische Technik der Enkaustik in besonderer Weise kultiviert hat, ist er vor allem durch sein umfangreiches zeichnerisches Werk in unser Bewusstsein getreten. Sein neuer Band, der 626 zum Teil stark farbige Zeichnungen enthält, trägt den Titel St. Paul und ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit Votivbildern und dem von Assig scheu verehrten Paul Klee. Kenner werden beim Blättern Assigs Zitate aus und Anklänge an Arbeiten von Paul Klee nicht übersehen können. Sie werden aber auch den Künstler Martin Assig neu entdecken, mit seinen an die Art Brut erinnernden Verzerrungen von Körpern, seinen geometrischen Schemata und vor allem mit seinen Wort- und Sprachspielen, die wie Spruchweisheiten, Stoßgebete und Seufzer daherkommen: Es sind diese Bildeinschreibungen, die Martin Assigs Werk mit religiösen Kultbildern und den Zeichnungen von Klee oder auch Goya verbinden.
Martin Assig (geb. 1954) ist ein prominenter Vertreter der zeitgenössischen deutschen Malerei. Er hat ein Faible für Gemälde aus Trödelläden. Er sammelt sie, um aus ihnen durch teilweise Übermalung in der alten Enkaustiktechnik eigene Gemälde zu schaffen. Dabei bleibt immer etwas vom ursprünglichen Bild zu sehen. Collageartig kombiniert Assig die triviale Ästhetik des Untergrunds mit höchst komplexen eigenen Formen wie Wellenlinien, Schriften und geometrischen Mustern. Banale Romantik und pastose Abstraktion verbinden sich zu einer art brut des 21. Jahrhunderts. Unter dem Titel Vasen, Gipfel, Menschen versammelt Assig die insgesamt 118 Bilder umfassende Werkgruppe dieser Übermalungen in einem Buch und dokumentiert einmal mehr seinen geistreichen und eigenwilligen Beitrag zur Malerei der Gegenwart.
Katalog zur Ausstellung im Neuen Museum Weserburg Bremen vom 3.2.–7.4.2002 Kuratoren: Thomas Deecke, Martin Assig Der Katalog ist eine wesentlich erweiterte Fassung des nur spanisch erschienenen Kataloges „Envoltura“ (Verhüllung) des Museo Nacional Centro der Arte Reina Sofia, Madrid 2001. Er dokumentiert das sehr eigenständige Werk des deutschen Malers, Plastikers, Zeichners und Scherenschnittkünstlers. Martin Assig erschafft in seinen oft sehr großformatigen Bildern, die er vornehmlich in der alten Technik der Enkaustik (in Wachs gelöste Pigmente) malt – und seinen Zeichnungen eine sehr eigene Bilderwelt, in der er sich mit den Geheimnissen der wirklichen wie malerischen Verschleierung und Verhüllung, mit körperlichem Leiden und mit dem Verlangen nach Glaubenssicherheiten auseinandersetzt.