Mit der grundlegenden Restaurierung des Frankfurter Bartholomäusdomes in den Jahren 1991/93, welche auch die gesamte Innenausstattung mit einschloß, entstand zugleich der Wunsch nach einer wissenschaftlichen Bearbeitung des Kircheninventares und seiner Geschichte, die bisher noch nicht vorlag. Die Kunsthistorikerin Elsbeth de Weerth ist ihm mit diesem vollständigen und ausführlichen Überblick nachgekommen. Hess
Elsbeth de Weerth Knihy


In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gaben zahlreiche Neubauten und umfangreiche Restaurierungen katholischer Kirchen Anlaß zu deren Neuausstattung. Dem Stilprimat der Gotik folgend, wurden zumeist kirchliche Gesamtkunstwerke konzipiert. In Wiederholung gotischen Formenrepertoires versuchte man, den mittelalterlichen Geist wieder zu beleben. Der Frankfurter Stadtpfarrer E. F. A. Münzenberger sah in der Wiederverwendung gotischer Originale den direkteren Weg, diese Ideen zu verwirklichen: Er sammelte mittelalterliche Kirchenkunst, vornehmlich Altäre, um sie in den liturgischen Gebrauch zurückzuführen. Gleichzeitig wirkte er als Sachverständiger für Kirchenbau und Kirchenausstattung und war als Kunstschriftsteller tätig.