Knihobot

Anna Bartels Ishikawa

    Der Lippische Thronfolgestreit
    Hermann Roesler
    Theodor Sternberg - einer der Begründer des Freirechts in Deutschland und Japan
    Post im Schatten des Hakenkreuzes
    • Die Sternbergs lebten als intellektuelle Ärzte, Juristen und Kaufleute in Berlin und Tokyo. Am politischen, sozialen, kulturellen und alltäglichen Geschehen von der Zeit des letzten deutschen Kaiserreiches bis zum Ende der Nazi-Zeit nahmen sie regen Anteil. Da die Sternbergs und viele ihrer Freunde jüdischer Herkunft waren, begann für sie ab 1933 ihr Kampf ums Überleben, den einige Familienmitglieder gewannen, während andere in Auschwitz umkamen. Das berühmteste Mitglied der Familie Sternberg, der Rechtsprofessor Theodor Sternberg, lebte und arbeitete ab 1913 in Tokyo. Als Linksintellektueller engagierte sich Sternberg ab den 1930er Jahren politisch, als in Japan der Militarismus die Oberhand gewann und der Nationalsozialismus dort Einfluß zu gewinnen suchte. 1937 emigrierte sein Sohn ebenfalls nach Tokyo. Mit der vorliegenden Edition werden zum ersten Mal Briefe aus dem Nachlaß Theodor Sternbergs veröffentlicht. Die Briefe stellen authentisch das Leben einer jüdischen Familie dar, die in zwei Kulturen lebte. Sie schließen eine Lücke in der Geschichte jüdischer Emigranten in Japan. Als Zeitdokumente berühren sie durch ihre Unmittelbarkeit den Leser tief und ermöglichen es allen an der Zeitgeschichte Interessierten, ihr Verständnis für die jüngere deutsche Geschichte sowie die deutsch-japanischen Beziehungen zu vertiefen. Das Buch enthält Briefe von Gustav Radbruch, Heinrich Erman, Eduard Kohlrausch, Martin Domke, Theodor Sternberg, Lina Sternberg, Robert Sternberg, Edith Sternberg, Paula Sternberg, Reinhold Regensburger, Dore Landau, Lutz Bodenstein, Edwin Frankfurter u. a. in der Zeit von 1910 bis 1950.

      Post im Schatten des Hakenkreuzes
    • Theodor Sternberg (Berlin *1878, +1950 Tokyo) war neben Radbruch und Kantorowicz einer der Vorreiter der Freirechtslehre in Deutschland. Bereits 1904, noch vor seinem Freund Kantorowicz, veröffentlichte er seine „Allgemeine Rechtslehre“, in der er für das Freirecht eintrat. Er kritisierte die damals herrschende Hermeneutik und Rechtsquellenlehre und stellte ihr eine eigene gegenüber. Sein freirechtliches Konzept basierte auf einer von ihm entworfenen psychologisch-soziologischen Methode, die sich an Wilhelm Wundt anschließt. Dieses Werk fand bei seinen Zeitgenossen, unter anderem bei Ehrlich, gute Aufnahme. 1908 festigte er seinen Ruf als Freirechtler mit seinem Werk „J. H. v. Kirchmann und seine Kritik an der Rechtswissenschaft“. 1912 publizierte er seine „Einführung in die Rechtswissenschaft“, in der er sich noch stärker für die Freirechtsbewegung einsetzte. Teilweise an Savigny anknüpfend, erkannte er der Rechtswissenschaft bei der Rechtsfindung eine herausragende Position zu. 1913 an die Kaiserliche Universität in Tokyo als Professor für deutsches Recht berufen, setzte er sich weiterhin für das Freirecht ein; sein großer Schülerkreis, zu dem namhafte Rechtswissenschaftler wie Tanaka, Kawashima und Takane zählten, führten seine Theorien fort und verankerten sie in der japanischen juristischen Methodenlehre. Auf der Basis seines Nachlasses werden erstmals sein Leben und sein Engagement gegen die Nationalsozialisten nachgezeichnet. Ein komplettes Nachlaß- und Werkverzeichnis vervollständigt den Überblick.

      Theodor Sternberg - einer der Begründer des Freirechts in Deutschland und Japan
    • Hermann Roesler

      • 191 stránek
      • 7 hodin čtení

      Die Autorin präsentiert in ihrer Edition eine umfassende Betrachtung des Lebens und Werks des Juristen Hermann Roesler aus rechtshistorischer Perspektive. Roesler, der ab 1861 an der Universität Rostock lehrte, machte sich zunächst mit Schriften einen Namen, die sich gegen Adam Smith richteten. 1878 wurde er als Regierungsberater nach Japan berufen, wo er entscheidend an der Verfassung von 1889 und weiteren gesetzgeberischen Projekten mitwirkte. Die Autorin stützt sich vor allem auf das Roesler-Archiv in Tokyo, das in den 1930er Jahren von den Patres Josef Keller SJ. und Johannes Siemes SJ. angelegt wurde. Dieses Archiv umfasst Originalbriefe von Roesler und seiner Familie, eine Biographie seiner Tochter Elisabeth sowie weitere Familiendokumente und Fotografien. Da Siemes in seiner Monographie diese Dokumente nur teilweise veröffentlichte, war es notwendig, sie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen und einen Überblick über die Quellen zu bieten. Die Quellenedition ermöglicht dem Leser einen tiefen Einblick in Roeslers persönliche und berufliche Umstände über mehrere Jahrzehnte und erleichtert die wissenschaftliche Bewertung seines Schaffens.

      Hermann Roesler
    • Der Lippische Thronfolgestreit hat eine über die Landesgeschichte hinausgehende Bedeutung. In ihm manifestierten sich einige der Kernfragen des Verfassungsrechts des Deutschen Kaiserreiches von 1871, weshalb zahlreiche namhafte Öffentlichrechtler (z. B. Laband, Jellinek) zu ihm in Gutachten und anderen Publikationen Stellung nahmen. Die Autorin arbeitet den Meinungsstand in der damaligen Staatsrechtswissenschaft auf und bietet ein differenziertes Bild des staatsrechtlichen Positivismus. Es gelingt ihr, die Kontinuität des dynastischen Elements in der deutschen Verfassungsentwicklung zu Beginn unseres Jahrhunderts nachzuweisen. Ferner zeigt sie die Verflechtung der Probleme des Lippischen Thronfolgestreites mit denen des deutschen Konstitutionalismus.

      Der Lippische Thronfolgestreit