Imi Knoebel Knihy






Aus dem großen Werk Imi Knoebels greift diese Publikation einen Moment heraus: 1989. Ein Jahr der Umwälzungen. Das Jahr, in dem die Mauer fällt. Ab 1988 arbeitete Knoebel an einem neuen Werkblock, den „Schattenräumen“. Fünf dieser Werke, die bis 1989 entstanden, bezeichnete der Künstler – im Titel der Chronologie folgend – mit „Schattenraum 1–5“. Den beiden folgenden „Schattenräumen 6 und 7“ gibt Knoebel einen neuen Obertitel: „dass die Geschichte zusammenbleibt“. 30 Jahre später zeigt diese Publikation „dass die Geschichte zusammenbleibt – Schattenraum 6“ im Kontext dieser wichtigen Werkgruppe und blickt zurück auf das Frühwerk Knoebels und auf Arbeiten, in denen sich die konzise Erarbeitung seines Bild-Begriffs zeigt. (Carsten Ahrens)
Imi Knoebel - Help, oh, help …
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In 2009, Imi Knoebel created an impressive “total artwork” in the upper hall of Berliner Neue Nationalgalerie, famously designed by Mies van der Rohe. Though the building’s formal radicalism deemed it to not be self-sufficient, the building has all the same proven to be a sculpture for the future in its dimensionality. The real shape of the space became visible only through its spatial seclusion; the energy directed inward, and the significance of its interior not only heightened, but became part of a sculpture and a total work of art. With the intervention of Knoebel’s artistic hand, at night the entire room of the upper hall of the Neue Nationalgalerie radiated from the inside out. Through the whitewashed glass walls, the building became a mysterious giant lantern within its surrounding urban space. Its light seemed to be the indefinable darkness of the future while at the same time adorning it with a glowing outline.
Imi Knoebel schuf 2009 in der oberen Halle der von Mies van der Rohe gebauten Neuen Nationalgalerie ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk, das in seiner formalen Radikalität nicht sich selbst genügte, sondern sich in seiner Maßhaltigkeit als eine Skulptur für die Zukunft erwiesen hat. Die wirkliche Dimension des Raums wurde erst durch seine Abgeschlossenheit sichtbar, die Energie war nach innen gerichtet, und alles, was sich darin befand, wurde nicht nur unweigerlich bedeutsam, sondern Teil einer Skulptur, eines Gesamtkunstwerks. Nachts strahlte der gesamte Raum der oberen Halle der Neuen Nationalgalerie von innen heraus. Durch die geweißten Glaswände wurde er zu einer geheimnisvollen riesigen Laterne im Stadtraum, deren Licht das unbestimmbare Dunkel der Zukunft zu sein schien und ihr dennoch eine erhellende Kontur verlieh.
Imi Knoebel, Reims
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Manchmal ist Kunst auch eine politische und historische Geste. Im Fall der Kathedrale von Reims, der Krönungskirche Frankreichs, kann man diese Aussage zweifelsohne bejahen: 1914 von deutschen Truppen stark zerstört, hat Deutschland Frankreich im Jahr 2015 drei neue Buntglasfenster des Malers und Installationskünstlers Imi Knoebel (*1940 in Dessau) geschenkt. Der »Minimal Artist«, der bereits 2011, anlässlich des 800-jährigen Jubiläums, den Chorraum mit sechs Buntglasfenstern zum Strahlen brachte, ließ die Arbeit im sakralen Raum nicht los. Drei Jahre lang setzte er sich intensiv mit der Ausstattung der Jeanne-D’Arc-Kapelle auseinander. Das Ergebnis seiner leuchtenden Farbkombinationen inmitten der hochgotischen Architektur könnte harmonischer und zugleich ergreifender nicht sein. Die Publikation beleuchtet den Schaffensprozess der Glasfassaden und dokumentiert deren Entstehung von der ersten Skizze bis hin zu ihrem Einbau in der Kathedrale in Reims.
Imi Knoebel, einer der wichtigsten abstrakt arbeitenden Künstler unserer Zeit, konzentriert sich seit mehr als 15 Jahren auf die Primärfarben Blau, Gelb, Rot, die wie Grundsteine im architektonischen Sinne wirken. Auf seinen Entwurf hin – eine abstrakte Komposition aus diesen Farben – wurde Knoebel 2008 der Auftrag für die Gestaltung von insgesamt sechs Kirchenfenstern der Kathedrale Notre-Dame in Reims erteilt. Diese werden im Mai 2011 in der hochgotischen Krönungskathedrale der französischen Könige eingeweiht. Dieser opulent gestaltete Band dokumentiert farbenprächtig und fundiert beschrieben das gesamte Projekt, das in der Tradition von Marc Chagall und Brigitte Simon, die bereits vor Knoebel Fenster der Kirche gestaltet haben, eine faszinierende Symbiose zwischen Alt und Neu schafft.