Die Klaviermusik von den Anfängen bis zur Gegenwart
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Die unpublizierten „Bilder einer Ausstellung“ von Mussorgski wurden zu Lebzeiten des Komponisten vernachlässigt, sind heute jedoch weltberühmte Werke der russischen Musik des späten 19. Jahrhunderts. Ihre einzigartige Verbindung von Musik und Malerei sowie die innovative Tonsprache, die bis ins 20. Jahrhundert vorausblickt, tragen zur anhaltenden Faszination bei. Die Vielzahl an Bearbeitungen und Transkriptionen belegt dies eindrucksvoll. Christoph Flamm beleuchtet in dieser Werkeinführung die Entstehung und Struktur des Klavierwerks, analysiert den Einfluss von Mussorgskis Freunden, darunter der Künstler Hartmann und der Kunstkritiker Stassow. Er untersucht die bildlichen Zuordnungen und poetischen Inhalte und thematisiert die kulturpolitische Bedeutung des Zyklus. Dabei wird die originale Klavierfassung in den Mittelpunkt gerückt. Flamm, Professor für Musikwissenschaft an der Musikhochschule Lübeck, hat sich intensiv mit russischer Musik beschäftigt, was sich in seinen Editionen und Publikationen zu Strawinsky, Skrjabin, Mussorgski und Medtner widerspiegelt. Zudem ist bei Bärenreiter eine praktische Urtext-Ausgabe des Werkes für Klavier erschienen.
Wo steht der Baum in der Musik? Wie haben ihm TonkünstlerInnen gestern und heute Stimme und Klang verliehen? Diese Fragen standen im Zentrum eines experimentellen Seminars an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt im Wintersemester 2013/14. Ziel war es, wissenschaftliche ebenso wie künstlerische Zugangsweisen zu diesem Thema zu verknüpfen und in Form einer Ausstellung am Uni-Campus zu präsentieren. Dieser Band versammelt Essays, Betrachtungen und klangkünstlerische Ergebnisse des Seminars. Er dokumentiert außerdem die vier externen Ausstellungsbeiträge von international tätigen KünstlerInnen zum Thema Baum: „Die Konferenz der Bäume“ von Christina Kubisch (Berlin), „Downy Oak“ von Marcus Maeder (Zürich), „Woodscratcher“ vonWinfried Ritsch (Graz) und „Years“ von Bartholomäus Traubeck (Wien). In ausführlichen Interviews der KünstlerInnen, veranschaulicht durch zahlreiche Farbabbildungen sowie Audio- und Videofiles auf der beiliegenden CD, entsteht ein eindrucksvolles Panorama zeitgenössischer Tendenzen der Klangkunst.
Igor Strawinsky erlangte mit den Balletten „Der Feuervogel“, „Petruschka“ und „Le Sacre du printemps“ Weltruhm in Paris. Diese Werke bewahren bis heute ihren märchenhaften Zauber, die vielschichtigen Darstellungen des Jahrmarkts und die elementare Wucht des „Sacre“. Sie verdeutlichen Strawinskys Entwicklung von der Petersburger Schule um Rimski-Korsakow bis hin zu einem radikalen Traditionsbruch, der als „Startschuss“ für die Musik des 20. Jahrhunderts gilt. Christoph Flamm legt in seiner allgemeinverständlichen Werkeinführung neben der Musik einen Schwerpunkt auf die kultur- und geistesgeschichtlichen Kontexte sowie die originale Choreographie und Bühnenausstattung, die für die Werke und deren Rezeption entscheidend sind. Dabei werden auch neue Erkenntnisse aus der amerikanischen und russischen Musikforschung berücksichtigt. Der Autor, Professor für Musikwissenschaft an der Universität Klagenfurt, hat sich auf russische und osteuropäische Musik sowie italienische Musik des 20. Jahrhunderts spezialisiert. Er hat umfangreiche Studien zu Nikolas Medtner und Ottorino Respighi veröffentlicht und Werke von Nono, Strawinsky, Medtner und Skrjabin herausgegeben.