Knihobot

Herbert Auinger

    Missbrauchte Mathematik
    Haider
    Die FPÖ - Blaupause der neuen Rechten in Europa
    Subvert Subversion. Politische Widerstand als kulturelle Praxis
    • In einer Zeit, in der alles im Umbruch scheint, rückt politischer Widerstand wieder stärker in unser alltägliches Bewusstsein. Soziale Bewegungen und Aktivismus sind entscheidend für politisches Engagement und soziale Transformation, aber traditionelle sozialwissenschaftliche Ansätze zu sozialen Bewegungen und sozialen Veränderungen tendieren dazu, Formen des kollektiven Widerstandes und Protests vor allem als irrationale, spontane Reaktionen auf Unterdrückung oder als rationale Äußerungen von Andersdenkenden darzustellen. Wir möchten im theoretischen Teil dieses Buches den Rahmen ausloten, der die Interpretation von Widerstand, Aktivismus und sozialen Bewegungen geprägt hat. Welche aktuellen Theorien von Macht und Politik prägen soziale Bewegungen und generieren eine Kultur des Dagegen-Seins? Wie wird politischer Widerstand heute gelebt, organisiert und in Aktionen transformiert? Und kann kultureller Widerstand als politischer Widerstand verstanden werden und wie wird aus politischem Widerstand kulturelle Praxis? Im praktischen, foto-dokumentarischen Teil, widmen wir uns Ausschnitten aus unserer eigenen, fast drei Jahrzehnte umfassenden Arbeitsgeschichte. monochrom verbindet(e) immer zwei Kontexte miteinander, die lange Zeit getrennt waren: Kunst und politischen Aktivismus. Beide können voneinander lernen und ihre jeweiligen Grenzen überschreiten, Spielregeln und selbstbezügliche Rituale durchbrechen und die öffentliche Wahrnehmung als entweder Kunst oder Politik irritieren, weil sie die Systemgrenze dazwischen (und damit die Ordnung der bürgerlichen Gesellschaft) nicht reproduzieren.

      Subvert Subversion. Politische Widerstand als kulturelle Praxis
    • Die Kapitel des Bandes thematisieren den freiheitlichen Freiheitsbegriff und die Überschneidung von individueller Freiheit mit völkischer Konformität. Die vermeintlich „natürlichen“ Daseinsformen von Volk, Nation und Familie sind Teil des rechten gesellschaftspolitischen Repertoires, ebenso wie die Begriffe „Heimat“ und „Identität“. Der Heimatbewusste sieht sich dem „Anderen“ gegenüber: Ausländer, Flüchtlinge und Migranten, die als nicht zugehörig betrachtet werden. Zentral im freiheitlichen Weltbild ist die Auffassung von Souveränität als Dienst des Staates am Volk, die die nationale Machtausübung gegenüber äußeren Verpflichtungen unantastbar macht. Hier zeigt sich der imperialistische Charakter deutlich. Die FPÖ versteht sich als Vorreiter eines Europas der Vaterländer mit einem „internationalen“ Charakter, während sie die EU kritisch betrachtet. Die Freiheitlichen sehen sich als klassenübergreifende Kraft von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, vereint im Kampf um den Kapitalstandort gegen das Ausland. Ein Blick in das freiheitliche Weltbild mag befremdlich sein, doch es ist wichtig, die wachsenden und gesellschaftlich relevanten rechten Strömungen nicht zu unterschätzen. Die FPÖ dient als Vorbild für viele andere rechtsextreme Bewegungen in Europa, wie die deutsche AfD oder rechte Parteien in Osteuropa.

      Die FPÖ - Blaupause der neuen Rechten in Europa
    • Haider

      Nachrede auf einen bürgerlichen Politiker

      Es geht um die österreichische Nation und die Europäische Union, um den Faschismus und seine demokratische Bewältigung, um Rassismus und Ausländerfeindlichkeit. Mit einem Wort: es geht um bürgerliche Normalität in Europa. Anders als in so mancher Haider-Biographie werden Haiders abweichende und ungehörige Positionen nicht beklagt, sondern als Produkt unserer Gesellschaft erklärt. Dies gelingt seinen etablierten Kritikern schon deshalb nicht, weil sie dabei ihr eigenes Weltbild - die patriotische Gesinnung und die dazugehörige Geringschätzung von Ausländern, die Parteiendemokratie und die dazugehörigen Schlammschlachten - in Frage stellen müßten. Nichts wirkt lächerlicher als der Vorwurf, durch die „Verhaiderung“ würde die österreichische oder eine andere Republik Schaden nehmen, wo in Wahrheit der Politiker Haider so total ihr Produkt ist.

      Haider
    • Der Vergleich der Funktion der modernen Soziologie mit der mittelalterlichen Theologie, den Dahrendorf anstellt, läßt sich durchaus verallgemeinern: Nicht nur die Soziologie, sondern pikanterweise gerade Disziplinen, die betont «technisch» und pseudo-naturwissenschaftlich auftreten, üben sich vor allem in der Kunst, das «jeweils Wirkliche, wenn nicht als vernünftig, so doch zumindest notwendig» erscheinen zu lassen. Öfter gelangt im Zuge dieses Bemühens sogar das Unwirkliche in den Genuß, als vernünftig vorgestellt zu werden! Daß dabei mit der Mathematik Schindluder getrieben wird, ist noch das geringste Ärgernis - das Bedürfnis nach «Selbstrechtfertigung» schmarotzt eben an den Erfolgen von Naturwissenschaft und Technik und hat insofern in der «Mathematisierung» der Sozialwissenschaften ein zeitgemäßes «Instrument» gefunden.

      Missbrauchte Mathematik