Eines von ungezählten, bewegenden Frauen-schicksalen im 20. Jahrhundert: Sophie, ein junges Mädchen aus einer wohlhabenden Mainzer Familie, wird Anfang des 20. Jahrhunderts nach traditionellem Muster für die Rolle einer Ehefrau und Mutter erzogen. Ihr angenehmes Wesen, ihre Attraktivität und ein, nach der Vorstellung ihrer konservativen Eltern, angemessenes Maß an Bildung bieten die Voraussetzungen für eine milieugerechte Heirat. Sophies Lebensweg scheint vorgezeichnet. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: finanzielle Nöte der 30er-Jahre, der Untergang der Weimarer Republik, die Schreckensherrschaft der Nazis und zuletzt die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges lassen ihre ehemals heile Welt zusammenbrechen. Wird sie es schaffen, sich zu emanzipieren, ihr eigenes Leben und das ihrer Familie in den Griff zu bekommen?
Gisela Schreiner Knihy




Mädchenbildung in Kurmainz im 18. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung der Residenzstadt
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Lange war der Mädchenbildung nur ein Schattendasein beschieden. Erst im 18. Jahrhundert setzte sich die Erkenntnis durch, dass im Bildungsbereich das weibliche Geschlecht gegenüber den Knaben zu Unrecht vernachlässigt worden war. Gestützt auf vielfältige Quellen – ungedruckte Handschriften, kurfürstliche Dekrete, Akten der Schulverwaltung – untersucht die Autorin die Entwicklung der Mädchenbildung im 18. Jahrhundert am Beispiel einer geistlichen Residenzstadt. Gerade im katholischen Kurstaat Mainz wurden kontinuierliche Verbesserungen im gesamten Bildungswesen erzielt: Die letzten drei Kurfürsten führten in ihrem Territorium zahlreiche Reformmaßnahmen zur Anhebung des Bildungsniveaus der weiblichen Jugend durch und boten damit Mädchen breit gefächerte, fortschrittliche Bildungsmöglichkeiten. Nach der Auflösung des Kurstaates griff die französische Herrschaft in das zuvor gut funktionierende Bildungssystem ein und führte einschneidende Änderungen durch, die allerdings anschließend vom Mainzer Bischof Joseph Ludwig Colmar weitgehend wieder rückgängig gemacht wurden.