Knihobot

Peter Reusse

    Kerbs Tag
    Blaue Stunde
    Bürzel
    Sprachen als Schweigende
    Der Spielmann streicht die Fiedel
    Hier und drüben und drunter
    • Im Spandauer Forst wird der strangulierte Schriftsteller Eike Landau gefunden. Hauptkommissar Dragoner, bekannt als „Kommissar Kante“, übernimmt widerwillig den Fall, während er an Pensionierung denkt. Die Ermittlungen führen zur Automafia und zu Landaus Familie. Nach Esters tragischem Tod kommt die Aufklärung fast zum Stillstand, bis ein Finale am S-Bahnhof Westend alles klärt.

      Der Spielmann streicht die Fiedel
    • Ein Mann steht nach dem Tod seiner Mutter vor der Herausforderung, ihre Lebensgeschichte zu verstehen. Trotz der erwarteten Trauer trifft ihn der Verlust tief. Mit einem Tonbandgerät will er ihre Erinnerungen festhalten und die Lücken in seinem Wissen über ihre Vergangenheit füllen – von der Kindheit bis zur Trennung der Eltern.

      Sprachen als Schweigende
    • In "Bürzel, wo endet deine Nase und wo beginnt die Zumutung?" verfolgt der kleine Gemüsehändler Bürzel seine Träume, während er in einer Zeit des Wandels in Deutschland lebt. Er führt tiefgründige Gespräche, inszeniert einen Pornofilm und trifft schließlich auf Bundeskanzler Helmut Kohl, während er mit persönlichen Herausforderungen konfrontiert wird.

      Bürzel
    • Das ist die Geschichte von Ludwig Zucker. Ludwig, ein bisschen allein, ein bisschen verschlampt, ein bisschen verkracht, verdient seinen kargen Unterhalt mit seinem Sender STEPPENWOLF. Dort gibt er den Blödel vom Dienst in der Jazz-Kultnacht BLAUE STUNDE. Seine Fangemeinde liebt ihn abgöttisch, ist aber derart überschaubar, dass er mit der Studiomiete immer mehr in Rückstand gerät. Hausverwalter Herr Li hat ihm jetzt definitiv eine Zahlungsfrist gesetzt. Überraschend naht Hilfe. Nach einer nächtlichen Sendung trifft er auf einen Mann, der sich nach E. T. A. Hoffmanns „Elixiere des Teufels“ Medardus nennt, wortgewaltig über Wittgenstein und Trakl plaudert, die Ratte Peter Schönfeld unterm Pullover beherbergt und Unmengen Schnaps konsumiert. Beide haben sich gesucht und gefunden. Auf dem Höhepunkt der Sauftour bietet er Ludwig einen Deal an: Ludwig soll ihm eine Stunde seines Lebens verkaufen, als Gegenleistung übernimmt er dessen Schulden. Seine Redekunst und kleine rosa Pillen machen Ludwig schließlich gefügig.

      Blaue Stunde
    • Eine Wohnungstür ist ein bisschen wie eine Bettdecke. In der Wohnung ist es stockfinster. Die Fenster sind zugeklebt. Aus der Konkursmasse einer bankrotten Filmfirma hatte er Fotoprospekte erworben, gardinengeschmückte Altbaufenster und von außen an die Scheiben geklebt. Seine zweite Bettdecke. Die Neonröhre in der Küche speit erste Blitze. Kerb stellt die Flaschen auf den Tisch. Schlendert ins Arbeitszimmer, knipst die Halogenlampe am Schreibtisch an. Die Schreibmaschine steht wie ein Ausstellungsstück. Die kühle unnahbare Carina zwo. Steht da wie die beleidigte Hausfrau. Der personifizierte Vorwurf. Der eingespannte Papierbogen schimmert sehr weiß. Beinern. Kerb auf der Suche nach dem ersten Satz seines Buches. Tut sich schwer. Heute muss es gelingen. Wird es gelingen. Schließlich ist das der Grund für sein zeitweiliges Exil: das Buch. Kerb wird über Kerb schreiben. Über sich, Kerb. Das Naheliegende. Ohne Lamento. Hier und heute. Alle schreiben über sich. Thomas Mann, Hermann Hesse, Fallada. Sein Kopf ist voll. Er muss das loswerden. Emotional kontrolliert. Schreibt man sein Grübeln auf, ist man nicht mehr allein und hat das Gefühl, jemand hört zu. Ein Anfang muss her, dann läuft’s von selbst. Kerb geht zum Schreibtisch. Nur Psychiater haben derart leere Tische. Der Korbstuhl ist ungeeignet zum Schreiben. Viel zu tief. Und er braucht eine steilere Rückenlehne. Wegen der vermaledeiten Bandscheibe. Man müsste eine Decke besorgen. Zusammengelegt bietet sie den entsprechenden Halt. Am besten notieren. Kerb ist in letzter Zeit vergesslich geworden (Lisa war immer sein Gedächtnis) Warum ruft Lisa nicht wenigstens an? Der AB ist geschaltet. Auch wenn Kerb zu Hause ist. So gestattet er sich die Freiheit zu entscheiden. Was wünscht man so einem zum Geburtstag? Wie wird sie sich rauswinden? Kerb wüsste schon, zu was er sich gratulieren könnte. Zu diesem exorbitanten Wein beispielsweise: Corbieres Superieur. Leider geht auch diese Flasche bald zur Neige.

      Kerbs Tag
    • Der Journalist Bernard erhält den Autrag, ein Porträt des berühmten Artisten Papin zu schreiben. Er reist in die Provence, um den menschenscheuen Künstler zu treffen und verliebt sich in dessen Frau Teresa.

      Indian summer