Unter den Physikern war der Wiener Felix Ehrenhaft eine Ausnahmeerscheinung. Nur dem Experiment verpflichtet, nahm er bei seinen Arbeiten keine Rücksicht, ob diese auch in das allgemein anerkannte Lehrgebäude passten. Wegen seiner jüdischen Abstammung 1938 von der Universität Wien vertrieben, setzte er seine Arbeit in den USA fort. Auch dort war er ein „troublemaker“. Seine experimentellen Ergebnisse blieben stets unwiderlegt, obwohl sie den Fachkollegen von Albert Einstein abwärts oft unangenehm waren. Nach seiner Rückkehr aus der Emigration entspann sich ein Intrigenspiel mit antisemitischem Beigeschmack, welches ein dunkles Kapitel der Wiener Physikgeschichte darstellt.
Joseph Braunbeck Knihy


1896 entdeckte Antoine Henri de Becquerel die Radioaktivität und löste damit eine Kette von Ereignissen aus, die auf dem Weg über Hiroshima, Nagasaki und Tschernobyl noch heute unsere Welt prägen. Weit gehend unbekannt geblieben ist, wie weit Österreich-Ungarn an der genannten Entwicklung beteiligt war. Wer hat beispielsweise von der k. k. Uranfabrik St. Joachimsthal oder von den Radiumwerken Neulengbach gehört? Wer weiß, dass einstmals radioaktive Substanzen „über den Ladentisch“ verkauft wurden? Wem sind die Auswüchse des bald nach der Entdeckung der Radioaktivität einsetzenden „Radiumfiebers“ bekannt? Das Werk zeichnet die bislang noch weit gehend unbekannte, mit Kuriositäten gespickte Geschichte des Radiums in der Donaumonarchie nach. Joseph Braunbeck begibt sich auf eine Spurensuche anhand von Akten und Zeitungsberichten sowie mit Hilfe des Geigerzählers, der noch heute die radioaktiven Überreste längst vergangener Tage verrät. DI Dr. Joseph Braunbeck, geb. 1933, Studium an der Technischen Universität Wien, Fachrichtung Technische Physik. Kustos am Technischen Museum Wien i. R., Universitätslektor.