Seitenzahl - 211 Seiten mit 124 Abbildungen Ich bin Komponist geworden und habe soeben mein zweites Konzert vollendet. Es ist ganz leidlich, schreibt Kronprinz Friedrich aus Ruppin an seine Schwester Wilhelmine von Bayreuth. Musik als Freundin - bei konzertanten Abendmusiken in Ruppin, Rheinsberg und Potsdam- Sanssouci, in der Berliner Königlichen Hofoper oder beim Flötenspiel nach dem Kanonendonner grausamer Schlachten.
Die Rheinsberger Pfingstwerkstatt Neue Musik widmet sich der Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Tendenzen heutigen Komponierens. „Frau Musica Heute“ stellt 15 international bekannte Komponistinnen vor, von denen 12 als Stipendiatinnen im Rahmen des Künstlerinnenprogramms des Berliner Senats einen Aufenthalt in der Musikakademie Rheinsberg verbracht haben. In interessanten und aufschlussreichen Portraits, Analysen und Selbstzeugnissen werden die Kompositionen dieser Arbeitsphase reflektiert.
Der Komponist Karl Ottomar Treibmann erweiterte – nicht zuletzt durch seine langjährige Lehramtstätigkeit über Strukturen neuer Musik an der Leipziger Universität – Generationen von Musiklehrern und Musikwissenschaftlern die Hörgewohnheiten, das Verständnis und die Sichtweisen zur Neuen Musik durch aktuelle Stoffe in eigenen Stücken, individuelle klanglich-strukturelle Mittel und unermüdlichen Aussagewillen. Die Opern „Der Preis“ und „Der Idiot“, fünf Sinfonien und die Hölderlin-Vertonungen regten seit den 70-er Jahren heftige und kontroverse Diskussionen über Musik und Gesellschaft an. Mit musikwissenschaftlichen Darstellungen, autobiographischen Notizen des Komponisten, Notenbeispielen und zahlreichen Dokumenten erläutert die Autorin Schaffensperioden, Werk und Anliegen von Karl Ottomar Treibmann aus einer heute scheinbar schon weit zurückliegenden, aber sehr interessanten Zeit. Mit einer Auswahl von Grafiken und Collagen gewährt das Buch auch Einblicke in das bildkünstlerische Schaffen von Treibmann, das ihm zur Sammlung und als Ausdrucksmöglichkeit eines ausgeprägten eigenen Formgefühls dient.