Der nördliche, russische Teil von Ostpreußen zeigt vielerorts ein Bild des Zerfalls und der Hoffnungslosigkeit. Burgen und Kirchen des Deutschen Ordens, Beispiele der deutschen Backsteingotik, wurden als Steinbruch missbraucht, während viele Guts- und Herrenhäuser abgerissen oder dem Verfall überlassen wurden. Wertvolle Zeugen einer alten Kulturlandschaft sind unbeachtet von der Weltöffentlichkeit zugrunde gegangen. Doch es gibt auch Lichtblicke: Der Königsberger Dom wurde mühevoll wiederaufgebaut, und die Kirchen in Neuhausen, Mühlhausen, Friedland, Gr. Legitten und Heiligenwalde wurden restauriert. Auch in Königsberg, Rauschen und Palmnicken wurde historische Bausubstanz teilweise renoviert. Der Architekt und Fotograf Christian Papendick hat von 1992 bis 2008 den Zustand, Zerfall und Wiederaufbau dieser Denkmäler in über 1000 eindrucksvollen Farbfotos dokumentiert. Dieses Buch kann als letzte Rettung für die verbliebenen Bauten einer 700-jährigen Kulturgeschichte betrachtet werden. Es soll dazu beitragen, die Reste dieser wunderbaren Kulturlandschaft zu sichern und zu erhalten. Die Dokumentation umfasst zahlreiche Orte, die die Vielfalt und den kulturellen Reichtum der Region widerspiegeln.
Christian Papendick Knihy



Mit den ersten Badegästen Mitte des 19. Jahrhunderts kamen auch die Maler und Fotografen hierher, um miteinander wetteifernd den Reiz dieses gefährdeten Eilands auf die Leinwand und die Fotoplatte zu bannen. Die Zahl der Bildkünstler, die sich seither von dieser herben, schroffen, aber auch idyllischen Insel haben anregen lassen, ist groß. Und Christian Papendick braucht den Vergleich mit seinen Vorgängern wahrlich nicht zu scheuen: Seine Bilder von einer Insel im Wandel lassen einen Fotokünstler erkennen, der mit Sensibilität und dem Blick für das Besondere, Einzigartige die Insel bis in ihren letzten Winkel durchstreift hat. Seine Fotos haben Originalität auch dann, wenn es sich um bekannte Motive handelt, und sie entdecken neue Motive, die von anderen übersehen oder als nicht bildwürdig erachtet wurden. Viele seiner Bilder wirken ausgesprochen malerisch, einige rücken fast in die Nähe eines abstrakt-expressionistischen Gemäldes. Spuren in Sand und Watt, die gewaltigen Wanderdünen des Listlandes, das uralte Morsum Kliff und auf der anderen Seite die vom Menschen geschaffenen Architektur-Landschaften mit ihren Gegensätzen – die Friesenhäuser mit ihren rosenumrankten Eingangstüren, die alten Inselkirchen, die typische Bäderarchitektur und moderne, städtische Bauformen in Westerland –, sind einige der Impressionen, die Papendick auf seiner fotografischen Sylt-Rundreise mit der Kamera eingefangen hat.
Die Kurische Nehrung - fast fünfzig Jahre war dieses einzigartige Stück Erde nur in der Phantasie zu erreichen - lebte fort in den Erinnerungen jener, die es verlassen mußten, und als wundersames „Seelenbild“ bei jenen, die es „nur“ durch die begeisterten Erzählungen der anderen kennenlernten. Die beiden Autoren, die drei Sommer lang auf der Nehrung unterwegs waren, zeichnen Erinnerungsbilder und fangen das Ursprüngliche, das Elementare, scheinbar Unberührte der Nehrung ein - in mehr als dreihundert farbigen Abbildungen faszinierend ins Bild gesetzt -, schauen aber auch in Gegenwart und Zukunft. Mit der Herausgabe dieses umfassenden Bild-Text-Bandes erfüllen die Autoren sicher einen Herzenswunsch all jener, die den unvergänglichen Zauber der Nehrung erneut spüren möchten - eine Landschaft wird wieder sichtbar!