Knihobot

Rango Bohne

    Korrespondenzen mit Landschaft
    Frauen mit dem Rücken zum Betrachter
    Häuser und Häuser
    • Die neunzehn Stimmen Jürgen Beckers sind allesamt nach den Radierungen Rango Bohnes entstanden. Die Malerin arbeitete daran, mit Unterbrechungen, seit 1983, an der immer wiederkehrenden Variation eines Motivs, das allen Blättern gemeinsam ist: eine oder mehrere weibliche Figuren wenden dem Betrachter den Rücken, allenfalls das Profil zu; mitunter scheinen sie einander wahrzunehmen; in der Regel befinden sie sich in einem imaginären Raum, der sich in eine Landschaft öffnet oder bereits Teil einer Landschaft ist, die sich in den Zusammenhang gleichzeitig vorhandener Landschaften fortsetzt. Ein ebenso realer wie magischer Zusammenhang, dessen grafische Mitteilung zu einem komplexen Bewußtseinsvorgang führt. Die Stimmen, die Jürgen Becker in diesen Bildern gehört und aufgezeichnet hat, sind Stimmen der Phantasie und keine Äußerungen der Interpretation. Indem sie sich verselbständigen, geben sie den stummen, abgesandten Figuren doch eine mögliche sprachliche Gestalt, entwickeln sie Rollen und stellen sie Szenen her, in denen die Figuren untereinander, mit der Landschaft, mit sich selber korrespondieren. Dabei entstehen zugleich Prosamodelle, mit denen Jürgen Becker zu Sprechweisen findet, die vom Schauplatz der Imaginationen erzählen. Rango Bohne und Jürgen Becker setzen das Zwiegespräch zwischen grafischer Kunst und Dichtung fort, das mit einem gemeinsamen Band des Ehepaares, Fenster und Stimmen , 1982, auf exemplarische Weise begann - was unlängst Walter Hinck, anläßlich einer Bild- und Textveröffentlichung in PAX, ankündigte, nämlich das Entstehen dieses Buches, es hatte seinen unbewußten Anfang bereits 1983 genommen, in Jürgen Beckers Prosagedicht Die Türe zum Meer : angesichts einer Collage von Rango Bohne hatte er die Stimme aufgezeichnet, die in dieses neue Buch nun einführt.

      Frauen mit dem Rücken zum Betrachter
    • Korrespondenzen mit Landschaft

      Collagen von Rango Bohne. Gedichte von Jürgen Becker

      Am Anfang war nicht das Wort, sondern das Bild: so gilt es für dieses Buch. Die Collagen von Rango Bohne sind die Inspirationsquelle für Jürgen Beckers neue Gedichte, die in unmittelbarem Dialog mit den Bildern stehen. Diese Gedichte korrespondieren mit den Landschaften der Collagen, die nicht als konkrete Modelle existieren, sondern im kreativen Prozess entstehen. Die Collagierung und Übermalung vorgefundener Materialien führt zu abstrakten Zeichen und surrealen Gebilden, die neue Landschaften erfinden und entdecken: »Man sieht wieder, was man nicht sieht.« Die Gedichte interpretieren das visuelle Geschehen nicht direkt, sondern suchen den Zusammenhang mit dem, was in den Bildern erscheint, und schaffen so eine poetische Imagination von Landschaften und »Architektur zwischen den Feldern des Himmels«. Nach zwei vorherigen gemeinsamen Werken ist dies das dritte Buch, das aus der Zusammenarbeit von Rango Bohne und Jürgen Becker hervorgeht. Beide, seit 1965 verheiratet, leben in Odenthal und Köln. Rango Bohne, die Kunstgeschichte und Archäologie studierte und Kunstakademien in Berlin und Düsseldorf besuchte, hat ihre Werke in zahlreichen Ausstellungen präsentiert. Jürgen Beckers lyrisches Werk umfasst das 1995 veröffentlichte suhrkamp taschenbuch Die Gedichte.

      Korrespondenzen mit Landschaft