Knihobot

Sointu Scharenberg

    Musik-Montage
    Von der Klangrede zur Wortkomposition
    Überwinden der Prinzipien
    • 1997

      Von der Klangrede zur Wortkomposition

      Dokumentation des Blockseminars "Musik und Sprache" WS 1995/96

      Die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Musik und Sprache ist bei Schülern, Lehrern und Studierenden sehr beliebt, was die Suche nach neuen Zugängen erschwert. Gleichzeitig bietet die historische Entwicklung von Wort- und Musik-Sprachlichkeit wertvolle Einblicke in das Denken und Verstehen der jeweiligen Epochen, einschließlich der Gegenwart. Im September 1995 fand an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover ein Seminar zur Musikpädagogik mit etwa 30 Teilnehmern unter der Leitung von Prof. Hans Bäßler und Sointu Scharenberg statt. Drei thematische Blöcke sollten die Studierenden auf verschiedene Problemfelder lenken: Die musikalische Sprache im Barock ermöglichte eine Auseinandersetzung mit historischer Aufführungspraxis. Die Rolle der Sprache im romantischen Lied beleuchtete das Verhältnis von Innen- und Außenwelt. Schließlich wurde das Eindringen der Sprache in das Streichquartett untersucht, was den Begriff der „reinen“ Idee absoluter Musik hinterfragte und unerwartete Verbindungen zur Popularmusik aufzeigte. Der Seminarablauf war durch die methodische Vorgabe geprägt, alle Beiträge auf eine fiktive Unterrichtseinheit zum Thema MusikSprache - SprachMusik auszurichten. Dies förderte den Dialog zwischen den Teilnehmern und ermöglichte eine vielschichtige Auseinandersetzung mit der Thematik durch instrumentale Erarbeitung, Analyse, Interpretation, eigene Kompositionsversuche und ausgearbeitete Referate.

      Von der Klangrede zur Wortkomposition
    • 1996

      Band 9 der Forschungsbeiträge untersucht, wie in der Neuen Musik Sprache als Mittler von Tradition verwendet wird, mit einem Fokus auf Musiksprache als Vermittlerin der Kategorie Stil. Die Analyse der Montageprinzipien zeigt, dass Musik ohne Worte von ihrer eigenen Geschichte erzählen kann. Um Unterrichtsmaterial bereitzustellen, wurden zahlreiche Selbstaussagen der Komponisten integriert. Der Abschnitt über Hängebrücken und Städte behandelt die Integration von Schubert-Feldern in die Klangsprache der Gegenwart. Zudem wird ein struktureller Vergleich mit Italo Calvinos Roman "Le città invisibili" angedeutet, dessen Lektüre Adriana Hölsky zu ihrer Komposition "Hängebrücken - Streichquartett an Schubert" inspiriert hat. Beide Themen verbinden sich durch die Idee der Brücke, die auch didaktisch im Unterricht eingesetzt werden könnte. Der Abschnitt "Typically American - Typically Bernstein" bietet eine Alternative zur klassischen West Side Story und beleuchtet Leonard Bernsteins "Songfest", einen Zyklus amerikanischer Lyrik, der subtil das amerikanische Identitätsgefühl thematisiert. 200 Jahre nach der ersten Kolonie in Nordamerika wird auch die Frage nach Bernsteins typischer Amerikanität aufgeworfen, wobei die stilistische Analyse seiner Komposition eine zentrale Rolle spielt.

      Musik-Montage