Knihobot

Thomas Scharff

    5. říjen 1963
    Häretikerverfolgung und Schriftlichkeit
    Bene vivere in communitate
    Die Kämpfe der Herrscher und der Heiligen
    • Die Kämpfe der Herrscher und der Heiligen

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      Krieg war für die Menschen des Frühmittelalters mehr als die handefeste Auseinandersetzung auf dem Schlachtfeld. Er hatte für sie immer eine überweltliche Dimension und bedurfte der Eingliederung in die göttliche Weltordnung, der Interpretation und Zuordnung. Historische Wirklichkeit ist nicht unmittelbar zugänglich, sondern sie wird über Quellen, vor allem über Texte, vermittelt. Wie der Krieg in diesen beschrieben wird, wie die Schreibenden ihn in ihren Kosmos einordnen, ihn mit Sinn füllen und ihn ins kulturelle Gedächtnis einfügen, dies untersucht der Autor in seiner wegweisenden Studie. Die Darstellungen der karolingischen Kriege und Krieger in den Quellen mit ihren vielfachen Deutungen wurden zur Grundlage des Bildes der Karolingerzeit für die nächsten Generationen und nicht selten sogar bis in unsere Zeit.

      Die Kämpfe der Herrscher und der Heiligen
    • Die Praxis und die politische Gestaltung des Zusammenlebens der Menschen im Mittelalter sind Leitmotive in den Arbeiten des Münsteraner Mediävisten Hagen Keller und in den Beiträgen dieses Bandes, der ihm gewidmet ist. Die Autorinnen und Autoren gehen ihr gemeinsames Thema, das aus der zeitlichen Distanz auch die Gegenwart immer wieder mit überraschenden Erfahrungen und Modellen konfrontiert, von verschiedenen Seiten an. Behandelt werden Probleme des Verhältnisses von Person und Gemeinschaft in der Stadt, Organisationsformen von Kaufmannsgesellschaften, Konflikte um Herrschaftspositionen von Adelsfamilien sowie Interessenfelder und Wirkungsabsichten in der Geschichtsschreibung. Die Beispiele betreffen die italienische und die deutsche Geschichte vor allem des hohen und späten Mittelalters. Der Band enthält außerdem italienische Zusammenfassungen der Einzelbeiträge, ein Verzeichnis der Schriften Hagen Kellers und ein Orts- und Personenregister.

      Bene vivere in communitate
    • Um die Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert änderte sich der Umgang mit Häretikern in Europa Päpste und Kaiser entwickelten eine verschärfte Gesetzgebung zur Bekämpfung der ketzerischen Bewegungen. In den italienischen Kommunen kamen diese Gesetze erst durch den Eintrag in die städtischen Rechtssammlungen, die Statuten, zur Anwendung. Der Prozeß der Übernahme der Gesetze in die Statuten vollzog sich in mehreren Phasen. Die Bereitschaft der Städte zur Verfolgung religiöser Devianz läßt sich dabei ebenso nachweisen wie Vorbehalte gegenüber einer von außen kommenden Gesetzgebung. Am Beispiel der Häresie können hier die Zusammenhänge zwischen schriftlicher Normierung und Repression in einer der am weitesten entwickelten Regionen Europas im Hochmittelalter gezeigt werden.

      Häretikerverfolgung und Schriftlichkeit