Erlösung
Augsburg im Dreißigjährigen Krieg



Augsburg im Dreißigjährigen Krieg
In den 1540er Jahren befand sich die Reichsstadt Augsburg auf der Höhe ihrer politischen und wirtschaftlichen Macht. Damals erlebte die Buchmalerei eine einzigartige Blüte, es entstanden kostbar illuminierte Prachthandschriften für Augsburgs Rat, Patrizier und Zünfte. Diese so genannten „Ehrenbücher“, kunstvoll gestaltete Genealogien und Chroniken, sollten durch die Verbindung von sorgfältig bearbeiteten Texten mit einer opulenten Bebilderung den Status ihrer Auftraggeber hervorheben. Die Ausstellung 'Bürgermacht & Bücherpracht' im Maximilianmuseum (18. März bis 19. Juni 2011) vereint erstmals nahezu alle bekannten Augsburger Prunkhandschriften, aus Renaissance und Frühbarock. Gezeigt werden herausragende Werke wie das berühmte 'Fuggersche Ehrenbuch' aus der Bayerischen Staatsbibliothek oder das 'Augsburger Geschlechterbuch' der Staatsgalerie Stuttgart, das seit dem 2. Weltkrieg verschollen war und erst kürzlich wieder aufgetaucht ist. Der umfangreiche Ausstellungsband dokumentiert in verschiedenen Beiträgen Zeit und Kunst einer prosperierenden Reichsstadt zur Zeit der Fugger und der Frührenaissance. In insgesamt 57 opulent bebilderten Exponatbeschreibungen (ca. 280 Abb.) werden alle wichtigen Augsburger Prachthandschriften aus dieser Zeit beschrieben.
Jedes der 70 kostbaren Silberkunstwerke erzählt seine eigene Geschichte, die durch Reiseberichte lebendig wird. Über siebzig exquisite Exponate edelster Augsburger Gold- und Silberschmiedekunst aus dem 16. bis 18. Jahrhundert verlassen erstmals als Ensemble die Rüstkammer des Kreml in Moskau und kehren an ihren Entstehungsort zurück. Der Katalog dokumentiert dieses Ereignis mit beeindruckenden Bildern und fundierten Texten. Im Kremlmuseum befindet sich die größte Sammlung dieser Kunstwerke weltweit, die als diplomatische Geschenke europäischer Fürstenhäuser an die russischen Zaren in die Schatzkammer gelangten. Die Exponate gewähren Einblick in die Tafelsitten zwischen Renaissance und Rokoko. Trinkspiele in Form von Tieren verdeutlichen barocke Tafelfreuden, während Bestecke die Entwicklung der Tischkultur zeigen. Auch Kaminschirme und Spiegel reflektieren die Wohnkultur der jeweiligen Epochen. Das Buch beleuchtet die Umstände, unter denen die Geschenke von den Gesandtschaften übergeben wurden, und die Herausforderungen, denen sich die Botschafter auf ihrer langen Reise gegenübersahen. Das komplizierte Zeremoniell am russischen Zarenhof bot zahlreiche Möglichkeiten für Missgeschicke. Mit wundervollen Bildern und kenntnisreichen Texten eröffnet das Buch eine höfische Welt, deren Glanz in den exquisiten Kunstwerken widergespiegelt wird. Diese Silber-Preziosen sind heute Attraktionen des Moskauer Kremlmuseums und kehren für kurze