Knihobot

Benno Hübner

    1. leden 1931 – 1. leden 2016
    Smysl v bes-SMYSLENNOE vremja: metafizičeskie rasčety, prosčety i svedenie sčetov
    Martin Heidegger - ein Seyns-Verrückter
    Aufruf zu einer Polyphonen Humanitas
    Der de-projizierte Mensch
    Beliebigkeitsethos und Zwangsästhetik
    Sinn in SINN-loser Zeit
    • Sinn in SINN-loser Zeit

      Metaphysische Verrechnungen - eine Abrechnung

      Am Ende hat das Leben nur Sinn, wenn es Spaß macht. SINN als jenseits- oder diesseitsmetaphysische Antwort auf die Frage menschlichen Eksistierens hat sich als das Paradoxon der Existenz schlechthin erwiesen. Was dem Menschen das Gefühl vermittelte, für etwas Glückverheißendes und somit nicht umsonst zu sein, hat nach seiner Entlarvung als Selbsttäuschung die vorangegangene Geschichte als die der sinnlosen Vergeudung von Energien bloßgelegt. Erst der Paradigmenwechsel vom vermeintlich HETERONOM bestimmten SINN zum autonom gesetzten Sinn machte den sinnvollen Einsatz menschlicher Kräfte möglich und hat zugleich, weil nur in einem kleinen Teil der Welt verwirklicht, diese polarisiert. Statt weiterhin HÖHEREN Mächten zu dienen, die SINN verbürgten, musste der Mensch sich selbst ermächtigen, um Sinn zu verwirklichen. Aktive Tat-Hoffnung löste die passive Erwartungs-Hoffnung ab. Not und Leid, die mit der Liquidierung von SINN zu nichts GUTEM mehr führten und somit sinnlos wurden, machten nur noch in ihrer eigenen Liquidierung Sinn.

      Sinn in SINN-loser Zeit
    • Der Autor widerlegt die erneuten Versuche, für menschliches Wollen auch nach dem Zusammenbruch der (geschichts-)metaphysischen Legitimationssysteme noch a priori gültige Verbindlichkeiten herzustellen. Es gibt kein Sollen vor dem Wollen, weder in dem intersubjektiv durch Sprache vermittelten einzelnen Menschen (Apel), noch außerhalb des Menschen (Hösle). Ethos ist beliebig, zum Teil obsolet geworden. Wenn nun das ethische Defizit heute überwiegend ästhetisch kompensiert wird – wo keine Wahrheiten mehr faszinieren, wird das Faszinosum zur Wahrheit –, erhebt sich die Frage, ob nicht ursprünglich umgekehrt das Ethos und das Ethische im Ästhetischen begründet liegen. Denn Ethos, Sinn konnte sich erst dort konstituieren, wo es dem Menschen in der meta-physischen Bedürftigkeit des ennui sinnvoll erschien, seine meta-physischen Überschussenergien in Anderem zu verbrauchen. Das Andere, Ethos als „la promesse du bonheur“ war nur möglich durch „le bonheur de la promesse“, einem genuin ästhetischen Phänomen.

      Beliebigkeitsethos und Zwangsästhetik
    • Der de-projizierte Mensch

      Meta-physik der Langeweile

      Nur als ein Wesen, das sich langweilen, also über die augenblickliche physische Bedürfnisbefriedigung hinaus mehr-handeln kann, kann der Mensch für den Augenblick Überflüssiges (Bataille) tun – um sich nicht selbst überflüssig zu fühlen, kann er Kultur schaffen. Im Zentrum dieses Essays steht die Untersuchung der Langeweile als meta-physischer Be-weg-Grund schlechthin: entweder das Ich bewegt sich vorgängig auf ein ZIEL (ANDERES) zu, dem es sich schuldet, oder es muss die BEWEGUNG zum Ziel des Handelns machen, um von dem Ich, das sich transzendieren will, loszukommen (Egofugismus). Dies ist vor allem in Zeiten der Deprojektion der Fall, in denen die Langeweile, die in der Projektion ideologisch aufgehoben ist, immer wieder manifest wird. Bewegungen, bei denen es nicht um die Erreichung eines Zieles, sondern um die Befreiung des Ich von sich selbst, nicht um ein Ankommen, sondern um ein Wegkommen geht, sind somit für Hübner "langeweileverdächtig“. Metaphysisches Defizit wird ästhetisch kompensiert und die frenetische Wunschproduktion, so Hübners These, als Effekt der Langeweile sichtbar.

      Der de-projizierte Mensch
    • Erst die theoretische Liquidierung der Metaphysik als Ausdruck eines – jeweiligen – HETERONOMEN Willens hat die Befreiung des autonomen Willens der Menschen ermöglicht. Auf den Trümmern der Metaphysiken, die sich als anthropofactum erwiesen haben, werden immer stärker menschliche Stimmen laut, die eine Polyphone HUMANITAS fordern. Der Einbruch des kausal-logischen in das teleologische Denken hat zum metaphysischen Identitäts-Bruch geführt, zur Rückführung alles Metaphysischen auf ein anthropofactum. Wenn aber Metaphysik nichts anderes ist als eine anthropologische Projektion, dann geschehen die Dinge auf der Welt nicht – mehr – „um GOTTES“ oder sonst eines metaphysischen ANDEREN Willen, sondern allein um der Menschen Willen: Metaphysik ist Anthropologie. Damit die Menschen zu ihren Rechten, den Menschenrechten, kamen, mussten sie GOTT das Recht auf den Menschen nehmen. An die Stelle der einen Stimme Gottes erklingt seit Kants „Volljährigkeit des Menschen“ allerorts eine Vielzahl menschlicher Stimmen, die eine Gesellschaft fordern, die den unterschiedlichen Menschen und ihren Bedürfnissen solidarisch gerecht wird: eine Polyphone HUMANITAS.

      Aufruf zu einer Polyphonen Humanitas
    • Martin Heidegger - ein Seyns-Verrückter

      • 144 stránek
      • 6 hodin čtení

      Schweigen, Widerstand, Ablehnung, „Boykott“ waren die überwiegenden Reaktionen auf Versuche, eine Kurzfassung der Nacht des Seins zur Diskussion zu stellen, ehe sie als Buch erschienen ist. Diese Reaktionen haben den Autor „genötigt“, wie Heidegger sagen würde, der Sache des Seins/Seyns noch einmal nach- und mehr auf den Grund zu gehen.

      Martin Heidegger - ein Seyns-Verrückter
    • Die Nacht des Seins

      Vierzig Jahre Denken, um nur noch schwarz zu sehen. Martin Heidegger

      • 121 stránek
      • 5 hodin čtení
      Die Nacht des Seins
    • Um das Recht auf sich selbst zu erringen, mussten die Menschen den GÖTTERN das Recht auf den Menschen nehmen. Seither verstanden sie sich immer weniger von den Pflichten einem HETERONOMEN Willen gegenüber als von ihren autonomen Rechten her (Menschenrechte), ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Diesem Selbstverständnis des westlichen Menschen sind jedoch, will es nicht zur gefährlichen Selbstgerechtigkeit erstarren, Grenzen gesetzt. Denn das ästhetisch-materielle Glück, welches diesem zu Grunde liegt, ist weltweit weder sozialisierbar noch im Hinblick auf die Zukunft der Menschheit ökologisch vertretbar. So müssen erneut die GÖTTER, ein HETERONOMER Wille, herhalten, um ein Selbstverständnis zu legitimieren, das sich der Negation eben dieses Willens verdankt und dessen Handlungsfolgen die Menschen nur allein zu verantworten haben.

      Menschen, lasst endlich die Götter in Ruhe
    • Die selbstverschuldete Zukunft

      Die Metaphysik der permanenten Veränderung

      Erst die Liquidierung metaphysischer Mächte und die Selbstermächtigung des Menschen ermöglichte es ihm, seine metaphysischen Überschussenergien nicht mehr spirituell an seine Götter zu vergeuden, sondern in die Veränderung und Beherrschung der Natur zu lenken. Die Metaphysik des ewig Anderen wurde durch die Metaphysik der permanenten Veränderung abgelöst. Das Ergebnis ist unsere metaphysische und physische Entlastungszivilisation, die ihre metaphysische Aporie in einer Zeit- und Materialverschwendungsorgie feiert und damit den Fortbestand der Natur in Gefahr bringt: Ökozid durch Chronozid?Über seine geschichtsphilosophischen Betrachtungen hinaus untersucht der Autor die Gründe für die Innovationsmetaphysik der Moderne. Ausgehend von der Überlegung, dass das, was in Zukunft auf uns zukommt, immer mehr „Machsal“ (O. Marquard) unserer selbst sein wird, stellt er die Frage, ob unser Machsal uns nicht bereits zum Schicksal geworden ist.

      Die selbstverschuldete Zukunft