Knihobot

Gerhard J. Hammerschmied

    "Milde Gabe"
    Väter. Sonne. Kapital
    • Wie ergeht es einem Philosophen, der sich auf die Reise nach Nicaragua begibt, mit Derrida und Lacan im Handgepäck, mit dem tragischen Wissen um die Dialektik der Aufklärung, um den eschatologischen Vorbehalt, mit dem Erbe geglückter und gescheiteter europäischer Revolutionen? Die Erfahrung des Neuen – ist sie eine traumatische, die sich des ganzen Registers des Todestriebes bedient, oder tröstliche Begegnung mit dem radikal Anderen, das den Weg freigibt für Solidarität und Geschwisterlichkeit? Diskurs des Herren – Herrschaft des Diskurses. Es ist den Versuch wert, ein Denken in Gang zu setzen, das sich dem Trivialen, dem Peinlichen, dem alltäglich Befremdenden, der Armut nicht verschließt. Ödipus und Abraham werden zu Zeugen aufgerufen in einem Prozess, der die weltweiten Vernetzungen dieses Kriminalfalls von ungleichen Lebensbedingungen aufdeckt, der aber auch die Gründerväter europäischer Sinnstiftung in ihrer bedrohlichen Hilflosigkeit darstellt.

      Väter. Sonne. Kapital
    • "Milde Gabe"

      Bruchstücke einer Philosophie der Spender

      Ein Vademecum für Reisende auf der Suche nach der reinen Gabe: In einer Welt, die man, der besseren Orientierung wegen nach erster, zweiter, dritter und gar vierter Welt durchnumeriert. Wo auch die Beschwörung der einen Welt die vielleicht einzige Möglichkeit ist, den alltäglichen Skandal von Not und Elend zur Sprache zu bringen. Ausgehend von Derridas Denken der Schrift, der Kultur und der Gabe wird in diesem Buch untersucht, ob und wie es gelingen könnte, einen gerechteren Zugang zu fremden Kulturen, zum Neuen, zum Offensichtlichen zu finden. Denn die Bedingungen, unter denen wir uns dem Fremden stellen, scheinen alles in sich zu begreifen, Schuld und Schulden, Trauer und Hoffnung, Verbrechen und Wiedergutmachung, Denken und Poesie. Wie anders denn im Tausch wäre solidarisches Handeln möglich? Das Tauschsystem haben wir Menschen wohl nicht erfunden, wir spielen es, oder wir müssen es mit großer Leidenschaft spielen. Ist es eines, bei dem unsere Partner nie die Chance besitzen zu gewinnen oder ist es ein Grunde faires Spiel, bei dem die Schlaueren gewinnen, oder einfach die, die besser betrügen? Selbst im schlimmsten aller Fälle scheint doch eines sicher zu sein: Wir sind nicht gezwungen, immer zu betrügen. Welche Perspektiven eröffnen sich somit für eine Politik, die man einst Entwicklungspolitik nannte?

      "Milde Gabe"