Rosemarie Herrmann Knihy




Mit ihrem neuen Buch hat Rosemarie Herrmann eine Lücke geschlossen. Es gibt in der umfangreichen Literatur über Aachen sicherlich wissenschaftliche Abhandlungen über das Leben Karls des Großen, es gibt Sagen und Anekdoten (meistens auch aus Herrmanns Feder), es gibt Fachliteratur über die Aachener Quellen und sogar ein Lexikon der Aachener Mundart. Aber selten gibt es eine so kenntnisreiche und mit Liebe zum Details recherchierte Würdigung der Menschen, die aus dieser Stadt das gemacht haben, was sie heute ist: ein bisschen spleenig (besser: kurios, eigenwil-lig?) für Außenstehende, aber immer gastfreundlich; manchmal bärbeißig, wenn es um die Verteidigung der Aachener Eigenarten geht, aber immer auch tolerant ande-ren gegenüber; leicht zu reizen, aber immer bereit auch zur Versöhnung. Rosemarie Herrmann hat ihr Leben in Aachen verbracht. Sie schöpft ihr Wissen nicht alleine aus den vielen Besuchen von Archiven, sondern zum weitaus größeren Teil aus den Begegnungen mit den Menschen. Ihre lebendigen Geschichten über die be-rühmten und unbekannten Aachener nennt sie selbst „bunte Spiegelbilder“ ihrer Ge-danken. Für Neulinge in dieser Stadt und für die „alten Öcher“ ergibt sich aus diesen Bildern bei der Lektüre ein wunderbares großes Ganzes! Lutz Bernhard
Ein solches Büchlein ist schnell und floskelhaft als wissenswert und interessant deklamiert. Dies würde aber weder seiner Autorin Rosemarie Herrmann noch den darin erzählten Geschichten gerecht. Wenn die Aachenerin Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe oder auch einzelne Bäume porträtiert, dann sucht sie immer auch nach den Spuren der Menschen, die die beschriebene Umgebung geprägt haben und prägen. Spielende Kinder, Liebespaare beim Spaziergang oder Jogger im Aachener Wald gehören ebenso dazu, wie die Landschaftsarchitekten, Fabrikanten und Bürger dieser Stadt, die einst die Bäume auf dem Lousberg setzten, die in ihren privaten Parks Exotisches aus aller Welt pflanzten oder die den Hangeweiher mit eigener Hände Kraft zum Ausflugsziel werden ließen. Mit Respekt und Humor zeichnet sie ein Bild von den Aachenern und ihrer Stadt, ihrer so geliebten Heimat. Eine Geschichte dieses nunmehr fünften Taschenbuchs von Rosemarie Herrmann handelt übrigens von der Soers. Sie schließt mit den Worten: Wer mehr wissen möchte, sehe sich um. Und dies sollte ganz wörtlich als Einladung verstanden werden, sich scheinbar Bekanntes noch einmal genauer anzusehen.