Romantische Musik dominiert unser Konzertrepertoire, umgibt uns mit ihren zum kitschigen Klischee heruntergekommenen Ausdrucksmitteln allgegenwärtig in Pop- und Filmmusik und lebt fort in den Institutionen unseres Musiklebens, die maßgeblich auf das 19. Jahrhundert zurückgehen. Angesichts solch stark empfundener Gegenwart könnte man beinahe vergessen, dass romantische Musik das Kind einer vergangenen Zeit ist, entstanden in enger Verbindung mit romantischer Literatur und Philosophie, und Ausdruck eines schwierigen, alles andere als sentimentalen, zwischen Anziehung und kritischer Distanz oszillierenden Verhältnisses zur sich gleichzeitig formierenden bürgerlichen Gesellschaft. Die exemplarischen, im Zentrum dieser Darstellung stehenden Werke bilden in ihrem stilistischen Reichtum das aus, was heute noch von vielen Hörern und Hörerinnen als eine Art musikalischer Muttersprache verstanden wird.
Lorenz Luyken Knihy



Band 16 der ifmpf-Monographien dokumentiert die Vorträge und Diskussionen des Symposiums „Professionelle Musikausbildung und Internationalität“, das am 4. Mai 2005 an der Hochschule für Musik und Theater Hannover stattfand und das Kammermusikfestival „Europa!“ durch wissenschaftliche Reflexionen und Diskussionen ergänzte. Die Beiträge von Stefan Weiss und Rebecca Grojahn befassen sich mit dem Stellenwert der Internationalität in der professionellen Musikausbildung. Markéta Stefková und Yvonne Wasserloos beleuchten die Funktion des Leipziger Konservatoriums als Modell von internationaler Ausstrahlung. Die Hintergründe und Auswirkungen von Lehremigration erläutern Lorenz Luyken und Susanne Rode-Breymann in ihren Beiträgen. Abschließend ist die Podiumsdiskussion zum Thema "Hannover zwischen 'Leipzig' und 'Bologna'" in voller Länge dokumentiert.