Knihobot

Gabriele Sommer

    Das Innere eines Ortes sehen
    Sprachhistorische Rekonstruktionen zu den Ursprüngen von Getreidenutzung und Gartenbau in Nordostafrika
    Krippenkonzeption
    Ethnographie des Sprachwechsels
    Speech acts and speech events in African languages
    • Die Forschung zur Sprechakttheorie und ihren Rahmenbedingungen begann ursprünglich im Kontext des Englischen, wobei eine allgemeine Anwendbarkeit bestimmter Parameter für alle Sprachen angenommen wurde. Diese Universalität wird jedoch zunehmend in Frage gestellt, da empirische Daten aus verschiedenen Sprechergemeinschaften weltweit gesammelt und analysiert wurden. Daraus entwickelte sich die interkulturelle Pragmatik als bedeutendes Forschungsfeld, das sich mit der kulturellen Bedeutung von Konzepten wie erkenntnistheoretischen Rahmenbedingungen von Sprechakten, sozialer Abgrenzung, Direktheit/Indirektheit sowie Höflichkeit auseinandersetzt. Insbesondere afrikanische Sprachen und Kulturen sind in diesem Bereich noch unzureichend erforscht. Im Rahmen eines internationalen Workshops, der vom 9. bis 11. Dezember 2010 im IWALEWA-Haus der Universität Bayreuth stattfand, entstand ein Sammelband, der sich detailliert mit Sprechakten und Sprachereignissen in unterschiedlichen sozio-kulturellen Kontexten sowie deren linguistischer Verschlüsselung in verschiedenen afrikanischen Sprachen beschäftigt. Die Beiträge umfassen Themen wie Höflichkeit und Sprechakte in afrikanischen Sprachen, die Erklärung des Verbotssatzes in Hunde, Havu und Shi sowie Anfragen, Beschwerden und Entschuldigungen in zwei Sprachen der kamerunischen Grasländer.

      Speech acts and speech events in African languages
    • Die vorliegende Studie zum Sprachkontakt zwischen Siyeyi (R.40) und Setswana (S.30) beschreibt die Auswirkungen des allmählichen Sprachwechsels der Yeyi zum Setswana, der offiziellen und Nationalsprache Botswanas. Die Yeyi bilden mit etwa 25.000 Menschen die größte ethnische Gruppe im sprachlich heterogenen Ngamiland im Nordwesten der Republik Botswana. Ungefähr zwei Drittel der Yeyi sollen heute ihre eigene Sprache (Yeyi/Siyeyi) zugunsten des Setswana, der Nationalsprache Botswanas, aufgegeben haben. Das Phänomen des Sprachwechsels wird als Anpassungsstrategie der Yeyi an die sich seit der Unabhängigkeit Botswanas vollziehenden gesellschaftlichen Veränderungen verstanden. Die Grundlage bilden zwei Detailstudien in Yeyi-dominierten Ortschaften in Ngamiland (Seronga und Shorobe), während derer soziolinguistische Befragungen durchgeführt und sprachliche Daten erhoben wurden. Dem theoretischen Teil der Arbeit folgt die Darstellung des heutigen Umfeldes der Yeyi-Sprachgemeinschaft, ihrer Geschichte sowie Merkmalen des Sprachverhaltens und sprachlicher Variation im Siyeyi der verschiedenen zweisprachigen Sprechergenerationen. *** This ethnography of language shift among the Yeyi people of Ngamiland, who are gradually giving up their language Siyeyi in favour of Setswana, Botswana’s national language, comprises three parts. Firstly, the relevant socioeconomic, sociocultural, and historical factors that triggered off and accompanied the language shift process among the Yeyi are dealt with. Secondly, the sociolinguistic situation within two Yeyi speech communities (Seronga and Shorobe) is described and analysed. Of primary interest in this regard are language attitudes, changes in speech behaviour, and patterns of language acquisition of both contact languages, Siyeyi and Setswana. Thirdly, the situation of individual (bilingual) speakers is taken into account which is determined by the historical developments and the governmental language policy. The latter favours the numerically dominant Tawana ethnic group and their language Setswana officially, in compliance with the ideology of vernacularization, not excluding assimilation processes of minority languages. The work contains an extensive summary in English, exposing further the discussed contact-induced language change. *** Die folgenden Werke zu Sprachkontaktphänomenen, Sprachwechsel und Mehrsprachigkeit sind ebenfalls in unserem Programm erschienen: „Codeswitching in Gambia – Eine soziolinguistische Untersuchung von Mandinka, Wolof und Englisch in Kontakt. With an English Summary“, ISBN 978-3-927620-24-7. “Fading Delimitations – Multilingual Settlements in a Convergence Area. Case Studies from Nigeria”, ISBN 978-3-89645-904-6. “Inheritance, Contact, and Change in Two East African Languages”, ISBN 978-3-89645-270-2. „Language Change under Multilingual Conditions – Case Studies from Africa“, ISBN 978-3-89645-724-0. “Language Contact and Language Change in Ethiopia”, ISBN 978-3-89645-258-0. “Language Contact, Language Change and History Based on Language Sources in Africa”, ISBN 978-3-89645-093-7. „Sprachwandel durch Sprachkontakt am Beispiel des Nubischen im Niltal“, ISBN 978-3-927620-26-1. “When Languages Meet – Language Contact and Change in West Africa”, ISBN 978-3-89645-257-3.

      Ethnographie des Sprachwechsels
    • Beispiel mit fachlichem Hintergrund zur Entstehung und Aufbau einer Krippeneinrichtung innerhalb der Waldorfpädagogik

      Krippenkonzeption
    • Die Studie untersucht die Nutzung und Kultivierung von Nahrungspflanzen in Nordostafrika, die bis ins 5. Jahrtausend v. Chr. im Alten Ägypten zurückreicht. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt begannen die Bewohner des Niltals mit dem regelmäßigen Anbau einheimischer und importierter Pflanzen, darunter Gerste, Weizen, Flachs und verschiedene Hülsenfrüchte. Für die Regionen südlich von Ägypten fehlen jedoch noch Nachweise für den Anbau solcher Pflanzen zu diesem frühen Zeitpunkt. Archäobotanische Belege legen nahe, dass in Afrika drei unabhängig entstandene Komplexe einheimischer Nahrungspflanzen existieren. Der äthiopische und sudanische Raum sowie der Waldrandgürtel gelten als Heimatregionen für Getreidearten wie Teff und Fingerhirse sowie für Hülsenfrüchte wie die Augenbohne. Diese Gebiete waren vermutlich auch die historischen Siedlungsgebiete verschiedener afroasiatisch- und nilosaharanisch-sprachiger Bevölkerungsgruppen. Die Autorin argumentiert, dass ein großräumiger lexikalischer Vergleich der Nutzpflanzenterminologie in über 60 Sprachen der Region Aufschluss über kulturgeschichtliche Entwicklungen geben kann. Bei der Formulierung sprachhistorischer Hypothesen zur Entstehung von Getreidewirtschaft und Gartenbau in Nordostafrika spielen die Evaluation rekonstruierten Wortmaterials sowie die Analyse synchroner Vergleichsreihen und ägyptischer Quellen eine entscheidende Rolle.

      Sprachhistorische Rekonstruktionen zu den Ursprüngen von Getreidenutzung und Gartenbau in Nordostafrika
    • Das Okavangodelta im Nordwesten Botswanas ist heute von Sprechern unterschiedlicher Bantu- und Khoisansprachen bewohnt. Angesichts der wachsenden Bedeutung der Nationalsprache Setswana werden einige dieser Sprachen allmählich aufgegeben. Nur ein Drittel der etwa 25. 000 Yeyi sprechen neben dem Setswana noch ihre eigene Sprache, das Siyeyi, eine der Bantusprachen des südlichen Afrika. Der persönliche Erfahrungsbericht zur Untersuchung dieses Sprachwechselprozesses dokumentiert die mehrmonatige Arbeit mit vielsprachigen Gewährsleuten im Siyeyi-sprachigen Gebiet. Darüber hinaus wird versucht, anhand einer in der Afrikanistik bislang wenig genutzten Darstellungsform die Möglichkeiten und Grenzen der Anwendbarkeit qualitativer Ansätze in der Sprachwechselforschung zu illustrieren.

      Das Innere eines Ortes sehen