Das eigene Schicksal selbst bestimmen
Fluchten von Juden aus den Deportationszügen in die Vernichtungslager der »Aktion Reinhardt« in Polen
Franziska Bruder se ve své práci zabývá tématy jako nacionalismus, rasismus a antisemitismus, se zvláštním zaměřením na Polsko a Ukrajinu. Dále zkoumá židovský odboj, přičemž její analýzy jsou hluboké a pronikavé. Její bádání vrhá světlo na složité historické a společenské jevy. Autorka se soustředí na pochopení a kritické zhodnocení těchto témat.
Fluchten von Juden aus den Deportationszügen in die Vernichtungslager der »Aktion Reinhardt« in Polen
In Sobibór wurden etwa 170.000 Menschen ermordet, in ihrer überwältigenden Mehrheit europäische Juden, vor allem aus Polen, Holland, Belarus, Russland, der Ukraine und der Slowakei. Sobibór war ein reines Vernichtungslager, die Juden wurden nach der Ankunft direkt in die Gaskammer geführt. Lediglich 550-600 Juden wurden für Arbeiten im Lager und rund um den Vernichtungsvorgang selektiert. Der Aufstand der Juden in Sobibór ist eines der eindringlichsten Beispiele gegen die These, Juden hätten sich wie Lämmer zur Schlachtbank führen lassen. Im ersten Teil des Buches geht Franziska Bruder den Fragen nach, wer die Akteure des Aufstands waren: Woher kamen sie? Verfügten sie über politische, organisatorische oder konspirative Erfahrungen? Welche Voraussetzungen mussten erfüllt sein, um die Zeit nach dem Aufstand bis zur Befreiung überleben zu können? Es folgt in einem zweiten Teil die Dokumentation vier beispielhafter Überlebenderberichte, darunter der des militärischen Anführers des Aufstands, Aleksandr Petscherskij.
Eine biografischen Auseinandersetzung um kommunistische und jüdische Identität. Stanislaw Wygodzki (1907-1992) war polnischer Schriftsteller jüdischer Herkunft. Er überlebte das KZ Auschwitz, wo der Großteil seiner Familie ermordet wurde. Wygodzki beteiligte sich nach dem Krieg aktiv am Aufbau der Volksrepublik Polen. Als Schriftsteller und Funktionär des polnischen Schriftstellerverbandes unterstützte er den neuen Staat mit seinen Gedichten und Romanen. Im Zuge des 'Tauwetters' begann seine kritische Auseinandersetzung mit dem Stalinismus und der staatssozialistischen Realität. Anfang 1968 wanderte er mit seiner Familie im Zuge der antisemitischen Kampagne nach Israel aus, wo er 1992 starb. Das Buch verfolgt anhand von Korrespondenzen und der autobiografisch beeinflussten Literatur Wygodzkis exemplarisch den Lebensweg eines polnischen Kommunisten jüdischer Herkunft der in seinen Werken vor allem den Holocaust und die Kämpfe von Sozialisten und Kommunisten im Polen der Zwischenkriegszeit verarbeitete. Im Mittelpunkt der biografischen Skizze steht Wygodzkis Auseinandersetzung um seine kommunistische und jüdische Identität.
„Vorbereitung zum Hochverrat, Abhören ausländischer Sender und Wehrkraftzersetzung“. So lautete der Haftbefehl, mit dem die damals 23jährige Hamburgerin Barbara Reimann 1943 gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater von der Gestapo verhaftet wurde. Ohne Prozeß, mit dem Vermerk „Rückkehr unerwünscht“, wurde Barbara Reimann und ihre Mutter wenig später ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück verschleppt. In 'Die Erinnerung darf nicht sterben…' schildert die „Tochter einer typischen Hamburger Arbeiterfamilie“ ihren Weg in den Widerstand gegen das Naziregime, den alltäglichen Kampf ums Überleben in Ravensbrück und das Bemühen, nach 1945 einen politischen Neuanfang mitzugestalten. Die Biografie eines Frauenlebens, das eng mit der Geschichte der kommunistischen Bewegung in Deutschland verbunden und gleichzeitig immer von kritischer Distanz zu den jeweils Herrschenden geprägt war.