Gerd Reitz Knihy




Ich war ganz Weib
- 126 stránek
- 5 hodin čtení
Goethes Weimar hob sich nicht nur durch den Ruhm seiner Dichter und Denker von den übrigen deutschen Residenzstädten ab. Schon während der Regentschaft Anna Amalias, aber besonders unter ihrem Sohn Herzog Carl August, spielten Frauen eine gewichtige Rolle im höfischen und öffentlichen Leben des Herzogtums. Gerd Reitz zeichnet in diesem Buch kenntnisreich und unterhaltsam die Lebensläufe von 13 Frauen nach, die im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert ihre Spuren in Thüringen hinterlassen haben. Künstlerinnen wie Bettina von Arnim, die Malerin Louise Seidler und die Schauspielerin Caroline Jagemann finden sich ebenso wieder wie Hofdamen und Carl Augusts erste Mätresse Louise von Rudorf oder Goethes Schwiegertochter Ottilie von Pogwisch. Die feinfühligen biografischen Skizzen vermitteln dem Leser einen genauen Eindruck vom Lebensgefühl begabter, ehrgeiziger und einflussreicher Frauen in einer Zeit, die wir Nachgeborenen oft nur mit den männlichen Geistesgrößen in Verbindung bringen. Der seit 1990 freiberufliche Autor Gerd Reitz publiziert seit vielen Jahren zur Klassikerzeit in Thüringen und kennt sie wie kaum ein anderer. Der Verfasser der Biografie „Hab ich nicht geliebet und gelebet? Schiller und die Frauen“ hat für dieses Buch seine Serie über die Frauen der Goethezeit in der Thüringer Allgemeinen erweitert und ergänzt.
Zahlreiche Anekdoten ranken sich um das Leben Friedrich Schillers, in denen Frauen, denen er innig zugetan war, eine entscheidende Rolle spielen. Der große Idealist entflammte unablässig für verschiedene Frauen, unabhängig von Stand und Vermögen. In seinen Briefen berichtet er offen von seinen wechselvollen Amouren und zeigt sich als romantisch Verliebter, von purer Lust Geleiteter und pragmatischer Höfling, der auf die Unterstützung seiner Gönnerinnen angewiesen war. Zudem wird er als ewiger Sucher nach einer Partnerin für ein harmonisches Familienleben dargestellt. Erst spät traf er Charlotte von Lengefeld, die ihm den Rücken für seine Arbeit freihielt und mit der er bis zu seinem Tod eine glückliche Ehe führte. Vor seiner Heirat liebte und begehrte Schiller jedoch viele unterschiedliche Frauen, darunter Mutter und Tochter von Wolzogen, Minna und Dora Stock, Henriette von Arnim und Charlotte von Kalb sowie Schauspielerinnen wie Caroline Jagemann und Karoline Ziegler. Gerd Reitz, ein Kenner von Schillers Leben und Lieben in Thüringen, hat eine Artikelserie überarbeitet und erweitert, die die starken Einflüsse der Beziehungen zu Frauen auf das Schicksal des Dichters beleuchtet. Der Sutton Verlag unterstützt mit diesem Buch den Wiederaufbau der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar, indem 10 Prozent des Erlöses gespendet werden.