Michele Calella Knihy






Musikhistoriographie(n)
Bericht über die Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Musikwissenschaft. Wien – 21. bis 23. November 2013
Wie ist Musikgeschichte zu erzählen? Welche Musikgeschichte ist zu erzählen? Wem ist Musikgeschichte zu erzählen? Kritische Grundlagendebatten über Fragen der Musikhistoriographie erfreuen sich in den letzten Jahren bemerkenswerter Beliebtheit. Die in vorliegendem Tagungsbericht versammelten Texte schließen an diese theoretische und methodologische Selbstreflexion der Musikwissenschaft an und diskutieren drei Themenbereiche: die Globalität der Musikgeschichte, die Narrativität von musikhistorischen Erzählungen und die Historizität der Musik.
Dieser Band bietet einen Einblick in Werkstatt und Lehrstube des Renaissance-Komponisten: Erstmals wird umfassend dargestellt, wie sich das Komponieren in der Renaissance im Spannungsfeld von Musiktheorie und Praxis entwickelt hat. Auf welche Weise sich unter dem Einfluss eines gegenüber dem Mittelalter gewandelten Weltbildes ein Werkbegriff herauszuschälen beginnt und sich Vorstellungen von Tonsystem, Kontrapunkt und anderen Kategorien verändern, veranschaulicht der Band in spannender und für den Leser sehr gut nachvollziehbarer Weise, z. B. in exemplarischen Fallstudien.
Grundsätzliches und Interdisziplinäres. Welches sind die Fragen und Methoden der Historischen Musikwissenschaft? Und im Rahmen aktueller Debatten in Kunst-, Literatur- und Kulturwissenschaft: Kann sie damit Anschluss an diese Disziplinen finden? Die Autoren des Bandes erörtern musikalische und musikwissenschaftliche Phänomene aus Geschichte und Gegenwart und erproben Zugänge aus historischer, soziologischer, ästhetischer, medientheoretischer, philologischer oder kulturwissenschaftlicher Sicht.