Der deutsch-amerikanische Streit um die Modernisierung der Lance und um die Aufnahme von Verhandlungen über nukleare Kurzstreckenwaffen hat das atlantische Bündnis vor dem Jubiläumsgipfel im Mai 1989 in eine seiner schwersten Krisen gestürzt und den Bestand der Bonner Koalition akut gefährdet. Der Autor analysiert die Interessen der Akteure und die Entscheidungsprozesse in der NATO und in der Bundesregierung zur Behandlung der nuklearen Kurzstreckenwaffen im INF-Vertrag und zur Lösung des Bündnisstreits. In der Studie wird gezeigt, welche große politische Bedeutung der Bündnisstreit über die Sachfrage hinaus hatte: An der Frage der Modernisierung der Lance wurde zwischen Kohl und Genscher sowie zwischen der Bundesrepublik und den USA erbittert um die richtige Politik gegenüber Gorbatschow gerungen. Präsident Bush löste durch eine mutige Abrüstungsinitiative den Streit auf und schwenkte weitgehend auf den Standpunkt Genschers ein. Bush war vom Frühjahr 1989 an bereit, entschlossener als bisher, die ostpolitischen Gestaltungschancen des beginnenden Umbruchs in Europa wahrzunehmen.
Michael Broer Knihy




Die Unternehmensteuerreform 2008/2009 in Deutschland
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Die in den Jahren 2008 und 2009 in Deutschland in Kraft getretene Unternehmensteuerreform hat zu grundlegenden Strukturveränderungen im Steuersystem geführt. Sie sollte dazu dienen, einige im Koalitionsvertrag genannte Aufgaben zu erfüllen (u. a. weitgehende Rechtsform- und Finanzierungsneutralität, Einschränkung von Gestaltungsmöglichkeiten, nachhaltige Sicherung der deutschen Steuerbasis, Grundsatzentscheidung zwischen synthetischer und dualer Einkommensbesteuerung). Der Verfasser analysiert ausgewählte Reformkomponenten der Unternehmensteuerreform 2008/2009 und ihre Effekte auf die Einkommensverteilung, auf die Steuerbelastung der Unternehmen und auf das Steueraufkommen der öffentlichen Gebietskörperschaften. Die empirischen Analysen basieren dabei zumeist auf Mikrodaten. Die Untersuchungen zeigen ein gemischtes Bild. Einige Reformkomponenten (Zinsschranke sowie gewerbesteuerliche Hinzurechnung) sind besser, als es nach der allgemeinen Kritik zu erwarten wäre. Andere hingegen (z. B. die Abgeltungsteuer auf Kapitaleinkommen) weisen neben den bekannten allokativen zusätzlich distributive Nachteile auf.
Der kommunale Finanzausgleich in Hessen
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In Deutschland sind die Bundesländer nach Art. 106 Abs. 7 GG verpflichtet, ihre Gemeinden und Gemeindeverbände im Rahmen eines kommunalen Finanzausgleichs an den eigenen Steuereinnahmen zu beteiligen. Da im Grundgesetz und den jeweiligen Landesverfassungen ausschließlich allgemeine Ausführungen zu diesem Themenkomplex zu finden sind, kommt es häufig zum Verteilungsstreit zwischen Land und Kommunen einerseits und Kommunen andererseits. Der Verfasser beschreibt und analysiert die Bestimmungen des hessischen kommunalen Finanzausgleichs bezüglich ihrer ökonomischen Zielführung und vergleicht diese mit Regelungen anderer Bundesländer. Anschließend legt er eigene Reformvorschläge dar, mit deren Hilfe die angesprochenen Probleme gelöst werden können.
Das Werk bietet eine grundlegende Einführung in die Lehre von der öffentlichen Finanzwirtschaft und stellt damit für jeden Studierenden einen unentbehrlichen Begleiter in dieser Disziplin dar. Auch die Neuauflage vermittelt den Lehrstoff in der bewährt didaktisch aufbereiteten Weise mit zahlreichen Abbildungen, Tabellen, Schemata sowie Kontrollfragen und setzt damit den Studierenden in die Lage, sich im selbständigen Studium einzelne Bereiche dieses komplexen Wissensgebietes bereits vor der jeweiligen Lehrveranstaltung anzueignen. Für Studierende der Wirtschaftswissenschaften an Hochschulen, Fachhochschulen und Akademien