Exploring the interplay between time and movement, this study delves into the philosophical debates initiated by Zeno's paradoxes and critiqued by Henri Bergson, who distinguished between objective and subjective understandings of time. It examines Hegel's dialectical approach, where time is integral to movement and change, and Cassirer's philosophy of symbolic forms, which links perceptions of time to social processes. The book evaluates these contrasting perspectives, aiming to illuminate their implications for European philosophical thought on time and movement.
Franz Bockrath Knihy






Mythos Sport
Band I: Verklärte Körper und blinde Herrschaft
Der zweite Band von "Mythos Sport" untersucht die massenkulturelle Verwertung des Körpers und die gesellschaftliche Relevanz der Überbietungslogik im modernen Sport. Er analysiert, wie der Sport in einen quasi-sakralen Raum überführt wird und zeigt die Renaissance mythischer Heldenmotive als Tauschobjekte.
Muskulöse Männer erzeugen Aufmerksamkeit. Muskulöse Frauen erregen Anstoß. Dies gilt vor allem für hypertrophe Kraftkörper, deren Dysfunktionalität sogleich ins Auge springt. Während Durchhaltevermögen und Disziplin, die für die Ausbildung von Kraftkörpern vonnöten sind, als nützliche Eigenschaften in vielen Lebensbereichen geschätzt werden, gilt dies für körperliche Übertreibungskünste nicht in gleicher Weise. Der Band beschäftigt sich daher mit der Frage nach möglichen Gründen und unterschiedlichen Erscheinungsformen körperlicher Extreme jenseits etablierter Sportpraktiken.
Das 29. Darmstädter Sportforum 2014 stand unter dem Titel Sport und Stadt. Im Rahmen der Vortragsreihe beschäftigten sich die Referenten mit den folgenden Themen: Sportveranstaltungen, Sportstätten und Stadtentwicklung (W. Maenning); Böllenfalltorstadion – Perspektiven für Darmstadt (C. Binz); Die Jagd auf den Weißen Elefanten – Nachhaltige Planungen für Großveranstaltungen (S. Klos); Stadion, Stadt und Massenkultur im 20. Jahrhundert (N. Dinckal) sowie Sport und städtische Eigenlogik (F. Bockrath). Mittels dieser Auswahl wurden Themen an Nahtstelle zwischen den Bereichen der Sportwissenschaft, Sportorganisation und Sportpraxis aufgegriffen, die für ein breites Publikum von Interesse sind. Die vorliegende Publikation konzentriert sich aus forschungspragmatischen Gründen vor allem auf den zuletzt genannten Themenkomplex, der als Hintergrund für die anderen Beiträge fungiert und entsprechende Anschlüsse ermöglicht. Dies gilt insbesondere für den Aspekt des Sportstättenbaus und seiner lokalen Bedeutung sowie für die Beschäftigung mit historischen Fragen der Sport- und Stadtentwicklung. In Anlehnung an das Darmstädter Stadtforschungskonzept zur Eigenlogik der Städte bietet der vorliegende Band eine veränderte Sichtweise auf die Verhältnisse zwischen Stadtraum und Sportkultur.
Bewegungen sind nicht nur an räumliche, sondern auch an zeitliche Verhältnisse gebunden. Die daraus resultierenden Widersprüche gelten bis heute als ungelöst. So ist es zwar möglich, Bewegungen zu messen und zu berechnen - als problematisch erweist sich jedoch die weitergehende Frage, wie ein beweglicher Körper im selben Zeitmoment an unterschiedlichen Orten zugleich sein kann. Da einfache empirische Antworten sowie rein gedankliche Lösungen nicht zu geben sind, fokussiert Franz Bockrath vor allem auf jene sozialphilosophischen und kulturwissenschaftlichen Ansätze, die Zeit und Bewegung in ihrem widersprüchlichen Zusammenhang begreifen.
Der auf Peter Sloterdijk zurückgehende Begriff der »Anthropotechnik« thematisiert Verbesserungsstrategien, die dazu beitragen sollen, das Leben und die menschliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Der Sport bietet hierfür zahlreiche Anknüpfungspunkte: Er ist gekennzeichnet durch Machbarkeitsansprüche und Überbietungsanstrengungen, die in systematischen Übungen, Exerzitien, Artistiken, Askesen und anderen körperzentrierten Praktiken zum Ausdruck kommen. Der Band erörtert Beispiele aus dem Umfeld athletischer Kulturen, die vom Technodoping im Behindertensport bis zu leistungssteigernden Architekturen im modernen Stadionbau reichen.
Die klassische Bewusstseinsphilosophie sieht über die körperlich-praktische Verschlingung der Akteure mit ihren Umwelten weitgehend hinweg: Ihr Leitbild des autonomen Subjekts begreift die Menschen vornehmlich als theoretische Abstrakta. Übersehen wird dabei, dass wir durch den Körper lernen - im praktischen Austausch mit der Welt dringt das Soziale nach und nach in den Körper ein. Die daraus resultierende Koinzidenz von objektiven Strukturen und subjektiven Schemata des Habituellen macht das praktische Begreifen der Welt erst möglich. Dieser Band verdeutlicht die Bildung von Erkenntnis durch den Körper an ausgewählten Beispielen und führt damit eine Diskussion fort, die bisher vorwiegend auf den französischen Sprachraum beschränkt war.