Die Bahnen der Stadt Monheim (BSM) blicken auf eine über 100-jährige Geschichte zurück, die von der „Gleislosen“ bis zum heutigen Dieselbetrieb reicht. Seit 1963 beschränkt sich der Bahnbetrieb auf den wieder gewachsenen Güterverkehr, während Omnibusse die Hauptverkehrsmittel darstellen. Für die Anwohner der Rheingemeinden war die Kleinbahn ein fester Bestandteil des Alltags, auch wenn sie gelegentlich Ärger verursachte, etwa bei blockierenden Güterzügen. Die Geschichte der Bahn ist geprägt von Projekten, die oft im Gespräch waren, aber nicht umgesetzt wurden. In den 50er Jahren wuchs der Druck zur Verlegung der Bahn, und die Eingemeindung Monheims zu Düsseldorf setzte den Plänen ein vorläufiges Ende. Die Monheimer Bürger wehrten sich und erlangten 1976 ihre Eigenständigkeit zurück. 1983 gingen Umgehungsstrecken in Betrieb, wodurch die Bahn aus dem Stadtzentrum verschwand. Die Schließung des Shell-Werks 1987 war ein harter Schlag, gefolgt von weiteren Firmenschließungen, die das Frachtaufkommen drastisch reduzierten. Nach Ablauf der Konzession 2008 schien die Zukunft des Bahnbetriebs unsicher. Doch die BSM fand neue Güterkunden und Einsatzbereiche, was zu einem Anstieg der Tonnage und Einnahmen führte. Auch die Stadt Monheim erkannte die Bedeutung der Bahn und suchte einen Investor für das ehemalige Shell-Grundstück, der den Bahnanschluss nutzen würde. 2008 gelang es, zwei Unternehmen zu gewinnen, die den Güterverkehr über die
Stefan Kunig Knihy
