Vom Dreissigjährigen Krieg
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von Gustav Freytag. 124 Seiten mit 42 Abbildungen, darunter 10 schwarz-weiß Foto und 21 Illustrationen. Wortgetreue Transkription. 6. Reprintauflage 1924/2014 Inhalt. Die Dörfer und ihre Geistlichen. Beschaffenheit der Dörfer. Stellung und Sitten des Landmannes. Einwirkung des Krieges: Geldverwirrung, Durchmärsche, Einquartierung, Quälereien. Furcht, Trotz, Verwilderung. Liebe zur Heimat. Die Seelsorger und ihre Ausdauer. Schicksale des Pfarrers Bötzinger. Der Friede. Festmahl der Gesandten zu Nürnberg. Festfeier in einem thüringischen Dorfe. Zustand des Landes nach dem Kriege. Seine Verwüstungen. Versuch einer Schätzung. Die politische Lage Deutschlands nach dem Kriege. Die Folgen für die österreichischen Provinzen. LESEAUSZUG: „Wer die Verwüstung des deutschen Volkes im jammervollem Kriege zu schildern vermöchte, der würde uns selbst und unseren Nachbarn auch auffallende Eigentümlichkeiten des deutschen Wesens unserer Zeit verständlich machen: die merkwürdige Mischung von grüner Jugend und alter Weisheit, von springender Begeisterung und unentschlossener Bedächtigkeit, vor allem, weshalb wir unter den Völkerschaften Europas noch jetzt nach manchem vergebens ringen, was unsere Nachbarn, nicht edler geartet, nicht höher begabt, schon längst als eine sichere Habe besitzen. Nur unbedeutenden Beitrag zu solchem Verständnis kann das Folgende liefern. An einzelnen Beispielen soll die Zerstörung der Dorfgemeinschaften und de Städte verständlich gemacht und dabei gezeigt werden, welche Kräfte neben den verderbenden tätig waren, das Übrigbleibende zusammenhalten und die letzte Vernichtung der Nation abzuwehren. Dabei werden Verhältnisse einer bestimmten Landschaft zugrunde gelegt, welche durch das Kriegsunglück zwar hart betroffen wurde, aber nicht mehr als die meisten andern Länder Deutschlands, ja, nicht so sehr wie z. B. die Mark Brandenburg und mehrere Gebiete des niedersächsischen und schwäbischen Kreises. Es ist die thüringische und fränkische Seite des Waldgebirges, welches in der Mitte Deutschlands als uralte Grenzscheide zwischen Gotha und Meiningen. Die folgenden Einzelheiten sind aus Kirchbüchern, Gemeindakten, mehreres aus den umfangreichen Kirchen- und Schulgeschichten, welche geistliche Sammler im vorigen Jahrhundert herausgaben, entnommen.“ (Gustav Freytag)