Physiologische Briefe (1851 - 1852)
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Der Göttinger Professor Rudolph Wagner (1805-1864), mit dessen Name das erste moderne Lehrbuch der Physiologie verbunden ist, löste 1854 auf der Versammlung der deutschen Naturforscher und Ärzte in Göttingen mit einem Vortrag den Materialismusstreit aus und eröffnete damit den Kampf um die Seele. In diesem Kampf fanden die biologischen Wissenschaften, die Philosophie und Theologie ein gemeinsames Thema, das 1859 mit dem Erscheinen von Charles Darwins „The Origin of Species“ für die biologischen Wissenschaften als erledigt betrachtet wurde. Wagners „Physiologische Briefe“ sind ein wichtiger Quellentext, ohne den der Streit um die Seele nicht zu verstehen ist. Diese Briefe, die eine „reizende Lektüre“ sein wollen, erschienen in der Zeit von 21. September 1851 bis 1. Juli 1852 in den Beilagen zur Augsburger Allgemeinen Zeitung. Zwischen einer geistreichen Plauderei und einem Bericht über konkrete Forschungen schwankend weiten sich Wagners „Physiologische Briefe“ zu einer allgemeinen Darstellung der Geschichte der Physiologie und Anatomie aus. Sie gewinnen damit den Charakter einer kurzgefaßten, auf wesentliche Grundzüge beschränkten Geschichte der Medizin, die heute noch lehrreich und anregend ist. Derjenige, der sich über die Geschichte der Physiologie und Anatomie bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts kundig machen will, wird mit diesen Briefen durch einen Meister seines Faches kompetent und allgemeinverständlich über die wichtigen Etappen der Geschichte der Physiologie und Anatomie von der Antike bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts unterrichtet.