Giovanni Lorenzo Bernini
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Giovanni Lorenzo Bernini (1598-1680) hat die Bildhauerei seines Zeitalters entscheidend geprägt. Durch überragende Meisterschaft im Umgang mit dem plastischen Material und durch sein Vermögen, in Marmor und Bronze dichterisch zu erzählen, hat Bernini eine Reihe von Bildhauerwerken geschaffen, die seinen Ruf als Michelangelo del suo Secolo und Ovidio del Seicento begründet haben. In der Arbeit „Giovanni Lorenzo Bernini: Figur und Raum“ untersucht der Autor Fragen zur bildhauerischen Darstellung von Bewegungsabläufen und Zeitstrukturen, ferner zu den damit verbundenen Problemen der thematischen und formalen Ansichtigkeit sowie zu der folgerichtigen räumlich-zeitlichen Wahrnehmung plastischer Bildwerke des Künstlers. An ausgewählten freiplastischen und architekturgebundenen Bildwerken legt Berthold Schmitt dar, daß Bernini je nach thematischem Inhalt und Gehalt des Darzustellenden Werke geschaffen hat, die in spezifischen Kategorien des Dichterischen gründen; zentraler Begriff dieser Ausführungen ist die aus dem Paragone der Künste abgeleitete Formel ut poesis sculptura. Zugleich konstituieren Berninis Skulpturen je besondere räumliche und zeitliche Qualitäten von „Ort“, die den Betrachter im Sinne der barocken Kunst der persuasione in anschaulich erlebbare Welten höchster poetischer Erzählkunst und religiöser Glaubenskraft führen.