Hardboiled woman
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Der amerikanische Kriminalroman als Krieg der Geschlechter im 20. Jahrhundert: Gabriele Dietze zeigt, wie auf diesem Schlachtfeld der Sieg die Seiten wechselt und warum die „femme fatale“ durch den „homme fatal“ ersetzt wurde Der klassische Privatdetektiv ist Amerikaner und männlich. Es ist die Verkörperung hartgesottener Maskulinität, die Großstadt ist sein Revier. Sein wahrer Gegner ist die selbständige Frau. Dashiell Hammetts erotisch freizügige Golddigger wollen über den Sex ans Geld, Raymond Chandlers Phil Marlowe kämpft mit den femmes fatales der Oberschicht, Mickey Spillanes Mike Hammer steht die Pinup-Schönheit als Verkörperung des Verwerflichen gegenüber, bis schließlich der Privatdetektiv mit Vietnamerfahrung auf die „KamikazeAmazonenEmanze“ trifft. Erst in den achtzigern kommt es zur Revolution: Die hardboiled Privatdetektivin betritt die literarische Bühne und nimmt den Geschlechterkampf von feministischer Seite auf. Die femme fatale wird durch den homme fatal ersetzt, die mörderische Sirene Chandlers durch den tödlichen Liebhaber Sara Paretzkys. Der männlichen Phantasie von der Bedrohlichkeit moderner Geschlechterverhältnisse steht die weibliche Phantasie von der Bedrohlichkeit alter Geschlechtverhältnisse gegenüber Die Gender Studie über ein Genre der populären Kultur wird somit zu einer Kulturgeschichte der Geschlechterverhältnisse im 20. Jahrhundert.