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Ein kranker Stand?

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Bürokratisch, unflexibel, überprivilegiert: So wird der Öffentliche Dienst oftmals von außen wahrgenommen. Unlängst nun kam ein neuer Vorwurf hinzu: Der Krankenstand dort sei eindeutig „überhöht“. Neue repräsentative Daten zu Krankheit und Arbeitsunfähigkeit, die in diesem Buch ausgewertet werden, führen hingegen zu einem ganz anderen Ergebnis. Im Öffentlichen Dienst wird nicht häufiger „krankgefeiert“ als in der Privatwirtschaft. Die Beschäftigten dort haben jedoch ein höheres Alter, und sie sind häufiger von Schwerbehinderung und chronischer Erkrankung betroffen. Als Ursache dafür erkennen die Autoren eine „sozial verantwortungsvollere Beschäftigungspolitik“ im Öffentlichen Dienst: Auf eine „Verjüngung von Belegschaften“ durch Frühverrentung wurde dort verzichtet; Ältere hatten eine bessere Chance, nicht vorzeitig zum alten Eisen geworfen zu werden. Und zukünftig? Werden Krankheitskündigungen auf der Tagesordnung stehen, oder gibt es Chancen zur Erwerbsbeteiligung Älterer und Leistungsbeeinträchtigter? Die Verfasser diskutieren ausführlich Forschungsergebnisse zum betrieblichen Krankenstand und stellen Modelle zur Integration älterer Erwerbstätiger vor - eine nach der Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters ebenso dringliche wie schwierige Zukunftsaufgabe.

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1998

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