Das Fremde, das Eigene, das Andere
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Was suchen wir, wenn wir fremde Territorien betreten, und welches Subjektverständnis verbirgt sich hinter unserem Blick auf Andere? Die Studie macht sich aktuelle Fragen nach der Differenzerfahrung innerhalb der kulturellen und gender-orientierten Theorie zu eigen und will auf diese Weise einen methodisch und inhaltlich neuen Einstieg in die Literatur Lateinamerikas vornehmen. Mit der Begegnung von Alter und Neuer Welt wird eine folgenreiche Geschichte der kulturellen Wertzuweisungen für das Eigene und das Andere in Gang gesetzt. Sie entzündet sich an religiösen, ethnischen und kulturellen Erfahrungen der Fremdheit und wird über männlich verankerte Überlegenheitsvorstellungen verhandelt. Der unbekannte Raum wird weiblich gedacht und im Sinne einer „conquista erótica" von den männlichen Entdeckern begehrt, erobert und unterworfen. Mit der hier freigelegten Blickordnung des erotischen Begehrens entschlüsselt sich auf faszinierende und zugleich grundlegende Weise eine von der Conquista bis in die aktuelle Literatur hineinreichende Problematik im Umgang mit ethnischer und kultureller Differenz.