Grenz-Fallstudien
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Die Literatur des Prenzlauer Bergs wird sowohl in der Germanistik wie in den Medien kontrovers diskutiert. Die in den 80er Jahren in Ostberlin angesiedelte subkulturelle Szene wird hierbei einerseits als gelungene Alternative zur reglementierten Kulturpolitik der DDR, andererseits als „Stasi-Plantage" betrachtet. Die Anfang der 90er Jahre aufgedeckten Spitzeltätigkeiten einiger Mitglieder der Literaturszene wurden zum Medienspektakel und erschwerten durch die nachfolgende Polarisierung der Meinungen die wissenschaftliche Analyse der literarischen Werke. Der Autor untersucht in seiner Studie einen bisher wenig beachteten Bereich innerhalb der Auseinandersetzung mit dieser Literaturszene: die literarische Verarbeitung des Topos des Prenzlauer Bergs. Die Betonung des Stadt-Sujets, d. h. die Betrachtung des Ostberliner Bezirks als empirisch-geographischer Wirkungsraum innerhalb des literarischen Diskurses offenbart dabei, daß von einem homogenen Profil der Literaturszene keine Rede sein kann. Im Zentrum dieser Neueinschätzung der urbanen Subkultur des Prenzlauer Bergs stehen Texte von Adolf Endler, Elke Erb, Frank-Wolf Matthies und Gabriele Stötzer-Kachold.