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Nationalsozialistische Psychiatrie in Bayern

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Obwohl die Literatur über die NS-Psychiatrie in den letzten fünfzehn Jahren stark zugenommen hat, gibt es dennoch Themen von grundsätzlicher Bedeutung, die von der Forschung vernachlässigt worden sind. Dazu zählt die Frage nach den Räumungen der Heil- und Pflegeanstalten zwischen 1933 und 1945. Die Studie untersucht diesen Vorgang für Bayern. Psychiatrische Patienten wurden aus ihren Kliniken vertrieben, um den Anstaltsraum für höherwertige Zwecke zu nutzen. Wehrmacht, volksdeutsche Umsiedler und NS-Organisationen waren die Nutznießer dieser radikalen Kriegs- und Bevölkerungspolitik. Zeitlich parallel lief die Euthanasie, die systematische Ermordung psychisch kranker Anstaltspatienten. Für die untersuchten Anstalten läßt sich differenziert die inhaltliche und organisatorische Verzahnung zwischen nationalsozialistischer Psychiatrie, der Euthanasie-Zentrale in Berlin und Institutionen der nationalsozialistischen Kriegs- und Bevölkerungspolitik zeigen. Die Vertreibung der Patienten aus ihrer Heimatanstalt war der Beginn ihrer psychischen Vernichtung, die häufig mit ihrer physischen Vernichtung endete. Die Räumung hatte nicht nur für die Patienten der evakuierten Häuser, sondern auch für die Patienten der aufnehmenden Einrichtungen existentielle Folgen: war dort zu wenig Platz, wurden Teile der Patienten verlegt, nicht selten in eine Tötungsanstalt. Die Studie stellt das Schicksal der Psychiatrie und ihrer Patienten in den Zusammenhang mit der Entwicklung des nationalsozialistischen Staates und will zu weiteren Untersuchungen anregen.

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1999

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