Dienstleistung ohne Ende?
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Die aktuelle Debatte um den Ladenschluß unterstreicht, daß in der Frage flexibler Servicezeiten sehr unterschiedliche Positionen aufeinanderprallen: Zwischen mehr oder minder deutlich artikulierten Kundenbedürfnissen, Management- und Beschäftigteninteressen ist neu auszutarieren. Nach der Reform des Ladenschlußgesetzes war der Einzelhandel derjenige Sektor, in dem frühzeitig und großflächig nach praktikablen Modellen gesucht wurde und noch wird - mit Pilotfunktion auch für andere Dienstleistungsbranchen. Welche Arbeitszeitarrangements im Einzelhandel entwickelt und erprobt wurden und welche Veränderungen für die Beschäftigten damit einhergingen, beschreibt dieser Band am empirischen Beispiel von Fachgeschäften, Kauf- und Warenhäusern in Berlin. Dabei wird deutlich, wie tief die verlängerten Öffnungszeiten in die Lebensführung und den Alltag der Verkäuferinnen und Verkäufer eingreifen. Nur einer Minderheit gelingt es ohne Probleme, sich auf die neuen Bedingungen einzustellen; vor allem Frauen haben gravierende Schwierigkeiten, berufliche und außerberufliche Beanspruchungen zu vereinbaren. Die Studie zeigt, daß über kollektive Arbeitszeitverkürzungen, eine humane Arbeitszeitgestaltung und differenzierte Arbeitszeitangebote Auswege aus dem Dilemma möglich sind. Die geschilderten Erfahrungen können auch für andere Branchen fruchtbar sein.