Bayern und Osteuropa
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Die Handelskontakte Regensburgs mit Kiev bildeten vor über tausend Jahren vermutlich den Anfang der deutsch-russischen Beziehungen. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurden die Verbindungen zwischen dem deutschen und dem ostslawischen Sprachraum vornehmlich als preußisch-, sächsisch- und österreichisch-russische Beziehungen wahrgenommen. Tatsächlich aber gab es im 16. und 17. Jahrhundert einen recht engen Austausch von religiösen Ideen zwischen Franken und der von Polen-Litauen beherrschten Ukraine und die bayerischen Herzöge verfolgten die polnisch-russischen Kriege jener Zeit sehr genau, wodurch ein einzigartiger Reisebericht vom Ende des 16. Jahrhunderts in das Archiv der Herzöge gelangte, der jetzt im Bayerischen Hauptstaatsarchiv wiedergefunden wurde. Während des 18. Jahrhunderts suchten auch Künstler und Architekten aus Franken in nicht geringer Zahl ihr Glück in Russland. Zu einer kräftigen Wiederbelebung der Kontakte kam es auf politischem und kulturellem Gebiet nach der Entstehung des modernen Bayern im Gefolge der Napoleonischen Kriege. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts spiegeln die bayerisch-russischen Beziehungen, mit manchen besonderen Aspekten, die allgemeine Katastrophe des deutsch-russischen Verhältnisses wieder.